Skip to main content
Joachim Rückert / Dietmar Willoweit (Hrsg.)

Die Deutsche Rechtsgeschichte in der NS-Zeit. Ihre Vorgeschichte und ihre Nachwirkungen

Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1995 (Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 12); 355 S.; 228,- DM; ISBN 3-16-146444-3
Die Autoren des vor allem für Fachhistoriker gedachten Sammelbandes (neben den Herausgebern Hans-Jürgen Becker, Diethelm Klippel, Karl Kroeschell, Peter Landau, Klaus Luig, Heinz Mohnhaupt, Elmar Wadle) zeigen in unterschiedlichen Ansätzen, daß die Rechtsgeschichte in Deutschland zwischen 1933 und 1945 durch den Nationalsozialismus beeinflußt worden ist. Mag dies auch keine neue Erkenntnis sein, so wird deutlich gemacht, wie tiefgreifend die nationalsozialistische Beeinflussung gewesen sein muß, wenn führende Rechtshistoriker etwa die "Germanisierung der Kirchengeschichte" betrieben und die christlichen und jüdisch-alttestamentarischen Elemente der Rechtsentwicklung negierten und schließlich den Versuch unternahmen, die Wurzeln des Rechts zu "germanisieren". Es wird allerdings betont, daß neben dem nationalsozialistischen Gedankengut die schon im 19. Jahrhundert aufkommenden völkischen, nationalistischen und rassistischen Vorurteile für viele deutsche Rechtshistoriker grundlegend für ihre Geschichtsinterpretationen gewesen sind.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.312 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Joachim Rückert / Dietmar Willoweit (Hrsg.): Die Deutsche Rechtsgeschichte in der NS-Zeit. Tübingen: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/891-die-deutsche-rechtsgeschichte-in-der-ns-zeit_783, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 783 Rezension drucken