
Die deutsche NATO-Politik. Vom Ende des Kalten Krieges bis zum Kampf gegen den Terrorismus
Diss. Trier; Gutachter: H. W. Maull, J. Schild. – Overhaus thematisiert den politischen Gestaltungswillen in der deutschen NATO-Politik nach dem Ende des Kalten Krieges. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Stellenwert von Sicherheits- und Einflussinteressen in der institutionellen Kooperation. Breiten Raum nimmt dabei die detaillierte Beschreibung und Analyse von drei Beispielfällen ein: die Osterweiterung der NATO, die Entwicklung des transatlantischen Verhältnisses sowie das militärische Krisenmanagement und die Anpassung der NATO an eine veränderte Umwelt. „Begriffe und Analyseschemata der institutionalistischen Theorie“ (39 f.) werden anhand der deutschen NATO-Politik auf die Analyse von Außenpolitik übertragen. Insgesamt wird festgestellt, dass sich die deutsche NATO-Politik trotz der weitreichenden internationalen Veränderungen durch ein hohes Maß an Kontinuität auszeichnet und die Bundesregierung – im Gegensatz zu anstehenden militärischen Krisenentscheidungen – einen hohen politischen Gestaltungswillen demonstriert. Im Vordergrund der deutschen NATO-Politik, so Overhaus, steht der politische Nutzen der Gemeinschaft und weniger die Funktion der NATO als „Instrument des effektiven militärischen Handelns“ (346).