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Stephan Bredt

Die demokratische Legitimation unabhängiger Institutionen. Vom funktionalen zum politikfeldbezogenen Demokratieprinzip

Tübingen: Mohr Siebeck 2006 (Neue Staatswissenschaften 3); XVIII, 508 S.; brosch., 74,- €; ISBN 978-3-16-148871-9
Diss. HU Berlin; Gutachter: C. Tomuschat. – Der Autor fragt aus demokratietheoretischer Sicht, ob die Implementation von unabhängigen Institutionen (wie Zentralbank oder Regulierungsbehörden) mit der Idee einer repräsentativen Demokratie vereinbar ist. Er untersucht die Relevanz ökonomischer Überlegungen für die Staatsorganisation (James M. Buchanan), genauer die Legitimation unabhängiger Institutionen, und überträgt diese Ergebnisse anhand der Vorstellungen von Giandomenico Majone auf die Ebene der Europäischen Union. Bredt kommt zu dem Ergebnis, dass die demokratische Legitimation staatlicher Institutionen nicht nach einer Trennung anhand einer funktionalen Legitimität, sondern nach Politikfeldern beurteilt werden sollte. Unabhängige Institutionen könnten auch zur Herstellung öffentlicher Güter in distributiven Politikbereichen nicht nur dienlich, sondern auch legitim sein. Damit würden unabhängige Institutionen über den Bereich der Judikative hinaus Legitimität beanspruchen.
Jörg Jacobs (JJ)
Dr., Politikwissenschaftler, Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation, Strausberg.
Rubrizierung: 5.41 | 2.21 | 2.32 | 2.61 | 2.64 | 3.3 Empfohlene Zitierweise: Jörg Jacobs, Rezension zu: Stephan Bredt: Die demokratische Legitimation unabhängiger Institutionen. Tübingen: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26134-die-demokratische-legitimation-unabhaengiger-institutionen_30405, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30405 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken