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Mareike König / Matthias Schulz (Hrsg.)

Die Bundesrepublik Deutschland und die europäische Einigung 1949-2000. Politische Akteure, gesellschaftliche Kräfte und internationale Erfahrungen. Festschrift für Wolf D. Gruner zum 60. Geburtstag

Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2004; 599 S.; geb., 80,- €; ISBN 3-515-08465-7
Zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland gehört seit jeher das Bekenntnis, aktiv für die fortschreitende Einigung Europas einzutreten. In dieser umfangreichen Festschrift für den Historiker Gruner wird der Versuch unternommen, die Geschichte der bundesdeutschen Europapolitik aus dem Blickwinkel der relevanten politischen Akteure zu erzählen. Im Wesentlichen werden die europapolitischen Leistungen und Defizite der einzelnen Bundeskanzler aufgezeigt und im Lichte der Integrationshistografie bewertet. Ergänzt wird die Darstellung durch die Untersuchung der gesellschaftlichen, ökonomischen und internationalen Kräfte, die Einfluss auf die Dynamik des Integrationsprozesses genommen haben. Ein weiterer Teil ist der ausführlichen Aufarbeitung der deutsch-deutschen Beziehungen gewidmet, soweit sie den Themenkreis der europäischen Einigung und der gesamteuropäischen Entspannungspolitik berühren. Eine Analyse des europäischen Verfassungsdiskurses in der Bundesrepublik und die Untersuchung des Verhältnisses von nationaler und europäischer Identität runden den informativen Band ab, der insbesondere als Kompendium zu den europapolitischen Schwerpunkten der deutschen Bundeskanzler Einsatz in Studium und Lehre finden wird. Aus dem Inhalt: I. Politische Akteure Wilfried Loth: Konrad Adenauer und die europäische Einigung (39-59) Guido Müller: Theodor Heuss und die deutsch-französischen Beziehungen als Kernfrage der europäischen Einigung (61-84) Jürgen Elvert: Hans von der Groeben: Anmerkungen zur Karriere eines deutschen Europäers der „ersten Stunde" (85-103) Ulrich Lappenküper: „Europa aus der Lethargie herausreißen": Ludwig Erhards Europapolitik (1949-1966) (105-127) Torsten Oppelland: Gerhard Schröder: Protagonist des atlantischen Europas (129-145) Philipp Gassert: „Wir müssen bewahren, was wir geschaffen haben, auch über eine kritische Zeit hinweg" - Kurt Georg Kiesinger, Frankreich und das europäische Projekt (147-166) Andreas Wilkens: Willy Brandt und die europäische Einigung (167-184) Matthias Schulz: Vom „Atlantiker" zum „Europäer"? Helmut Schmidt, deutsche Interessen und die europäische Einigung (185-220) Hanns Jürgen Küsters: Helmut Kohl: Architekt der europäischen Einigung? Betrachtungen zur Erforschung seiner Europapolitik (221-237) Mary N. Hampton: Joschka Fischer: From Rebel to Wilsonian? (239-250) Inge Schwammel: Rolle und Position der deutschen Bundespräsidenten in der Europapolitik (251-270) II. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Kräfte Peter Krüger: Europäische Identität und Europapolitik in den Anfängen der Bundesrepublik (273-285) Detlef Rogosch: Sozialdemokratie zwischen nationaler Orientierung und Westintegration 1945-1957 (287-310) Gabriele Clemens: Werben für Europa: Öffentlichkeitsarbeit für den europäischen Integrationsprozeß am Beispiel des Films „Das Bankett der Schmuggler" (311-326) Jeffrey Vanke: Consensus for Integration: Public Opinion and European Integration in the Federal Republic, 1945-1966 (327-339) John R. Gillingham III: German Industry and European Competition Policy: Complements or Contradictions? (341-353) Ilona Buchsteiner: Die Integration der Landwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns in den europäischen Agrarmarkt in den 1990er Jahren (355-376) III. Internationale Erfahrungen Françoise Berger: Le compromise franco-allemand dans la sidérurgie (379-399) Mareike König: Die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik in Le Monde und Le Figaro 1950-1955 (401-421) Bert Becker: Die deutsch-niederländische Nachbarschaft in Europa (423-438) Iris Borowy: Deutsche Israelpolitik: zwischen transatlantischer Bindung und EPZ (439-456) Gerald R. Kleinfeld: Germany and America: Relations with the Old Europe or New? (457-467) IV. Deutsche Fragen und europäische Politik Ulrich Pfeil: Die DDR und die europäische Integration (1949-1957): Eine andere Variante der SED-Deutschlandpolitik (471-493) Jana Wüstenhangen: Zwischen Parteidoktrin und Realpolitik: Die DDR und die westeuropäische Integration 1957-1989 (495-509) Joachim Scholtysek: Die DDR und die europäische Entspannungspolitik (511-526) Michael Gehler: Deutsch-Französische Union oder Achse Berlin-Moskau-Peking? Richard Coudenhove-Kalergi, Fritz Erler, Ernst Friedlaender und die deutsche Frage 1955/56 (527-556) V. E pluribus unum? Anke John: Konzeptionen für eine EG-Reform: Der europäische Verfassungsdiskurs in der Bundesrepublik 1981-1986 (559-575) Yves Bizeul: Europäische und nationale Kollektividentitäten: Widerspruch oder Ergänzung? (577-594)
Jörn Ketelhut (JK)
Dr., Dipl.-Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 3.7 | 2.313 | 4.21 | 2.61 | 2.315 | 2.331 | 2.314 Empfohlene Zitierweise: Jörn Ketelhut, Rezension zu: Mareike König / Matthias Schulz (Hrsg.): Die Bundesrepublik Deutschland und die europäische Einigung 1949-2000. Stuttgart: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21463-die-bundesrepublik-deutschland-und-die-europaeische-einigung-1949-2000_26364, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26364 Rezension drucken