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Georg Schild

Die bedrohte Supermacht. Die Außen- und Sicherheitspolitik der USA nach dem Ende des Kalten Krieges

Opladen: Leske + Budrich 2002 (Berliner Schriften zur Internationalen Politik); 157 S.; 12,90 €; ISBN 3-8100-3590-4
Dieser Band ist das Ergebnis eines bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik durchgeführten Forschungsprojektes, dem die Frage zugrunde lag, wie sich die wachsende Diskrepanz zwischen der weltpolitischen Rolle der Vereinigten Staaten einerseits und den innenpolitischen Hemmnissen einer konsistenten und kontinuierlichen amerikanischen Außenpolitik andererseits auswirken würde. Besonders die gewachsene Rolle des US-Kongresses, der sich in den vergangenen Jahren immer stärker in die Gestaltung der Außenpolitik einbrachte, hat die Frage nach dem Führungswillen bzw. der entsprechenden Fähigkeit der Vereinigten Staaten in der Weltpolitik gestellt. Vor diesem innenpolitischen Hintergrund untersucht Schild in knapper Form die US-Außenpolitik seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes. Dabei verwendet er ein theoretisches Instrumentarium, das diese vor allem als "Krisenperzeptionsprozess" (32) begreift, bei dem sicherheitspolitische Bedrohungen durch einen innenpolitischen Filter unterschiedlicher Interessengruppen bzw. der Konfrontation zwischen Administration und Opposition laufen. In seinem Fazit verweist der Autor auf die Änderung der amerikanischen Außenpolitik unter George W. Bush: Offensichtlich habe sich der gegenwärtige Präsident von der Grundposition seines Vorgängers, nämlich der Begrenzung der außenpolitischen Rolle Amerikas und der globalen Verbreitung von Demokratie und Marktwirtschaft als Ziel der amerikanischen Politik hin zum genauen Gegenteil bewegt: Unter Bush "beanspruchen die USA eine ihrer wirtschaftlichen und militärischen Machtentfaltung angemessene politische Rolle. [...] Von der Formulierung einer globalen Friedens- und Wohlstandsordnung sind die derzeitigen Vorstellungen der USA weiter entfernt als jemals seit Beginn des Kalten Krieges" (24). Inhalt: 1. Theorien der amerikanischen Außenpolitik; 2. Globalisierung und Krisenmanagement: Die Außenpolitik der Clinton-Administration; 3. Die Entdeckung neuer Bedrohungen: Die Außenpolitik der Bush-Administration; 4. Strategien gegen die "Achse des Bösen": Die amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik nach dem 11. September 2001.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Georg Schild: Die bedrohte Supermacht. Opladen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17514-die-bedrohte-supermacht_20166, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20166 Rezension drucken