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Woo-Jun Kim

Die Autonomiebestrebungen der sibirisch-fernöstlichen Regionen vor dem Hintergrund der Sibirien- und Fernostpolitik der Sowjetunion und der Rußländischen Föderation

Marburg: Tectum Verlag 1999 (Reihe Politikwissenschaften 3); 218 S.; 49,80 DM; ISBN 3-8288-8019-3
Politikwiss. Diss. Frankfurt a. M.; Gutachter: E. Jahn, L. Brock. - Die Arbeit analysiert zum einen die Autonomiebestrebungen der sibirischen und der fernöstlichen Föderationssubjekte Russlands und zum anderen deren Einfluss auf die Außenpolitik Russlands (14). Zunächst wird die historische Vorformung der Beziehungen zwischen diesen Großregionen und Moskau beschrieben. Als erklärende Variablen für die Forderungen nach größerer regionaler Autonomie untersucht der Autor die Veränderung der sozioökonomischen Lage der Gebietseinheiten nach dem Ende der Sowjetunion sowie die ethnische Identifikation der Bevölkerung dieser Gebiete. Darüber hinaus geht Kim der Frage nach, "inwieweit die Regionen gegenüber dem Zentrum ihre Rechte mittels Verträgen der Kompetenzverteilung und der Verfassung sichern" und "welche Bedeutung die interregionalen Assoziationen ('Sibirisches Abkommen' und die 'Fernöstliche Assoziation') für die Autonomiebestrebungen haben" (14). Um die Frage nach dem Einfluss der Gebiete auf die Außenpolitik Russlands zu beantworten, untersucht der Autor den Streit zwischen Zentrum und Regionen über die China-, Japan- und Koreapolitik Russlands sowie die Beziehungen zwischen den Regionen und den ostasiatischen Ländern. Abschließend entwickelt Kim vier Szenarien zur möglichen weiteren Entwicklung des Verhältnisses zwischen Moskau und Sibirien sowie dem Fernen Osten. Aus dem Inhalt: II. Sibirien und der Ferne Osten Rußlands - vom "ausgebeuteten Land" zum "reichen Land"? 1. Natürliche Rahmenbedingungen; 2. Räumlicher Erschließungsprozeß in sowjetischer Zeit; 3. Das sowjetische Erbe bei der Erschließung und der sozio-ökonomische Niedergang nach der Auflösung der Sowjetunion - die schwierige Lage seit Beginn der Wirtschaftsreform. III. Die Autonomiebestrebungen der sibirisch-fernöstlichen Regionen gegenüber Moskau: der innenpolitische Aspekt: 1. Die sibirisch-fernöstlichen Regionen als "Subjekte" der Rußländischen Föderation - die Dezentralisierung der Macht; 2. Die Bedeutung der interregionalen Assoziation "Sibirisches Abkommen" und der "Fernöstlichen Assoziation für ökonomische Zusammenarbeit" für die Autonomie in den sibirisch-fernöstlichen Regionen und Moskaus Reaktionen; 3. Die nationale Wiedergeburt der Nichtrussen als Ureinwohner und die Frage des Zusammenlebens mit Russen in Sibirien und im Fernen Osten Rußlands. IV. Die Autonomiebestrebungen der sibirisch-fernöstlichen Regionen: der internationale Aspekt. Die Beziehungen zwischen den sibirisch-fernöstlichen Regionen Rußlands und den ostasiatischen Ländern: 1. Der Einfluß der fernöstlichen Regionen auf die Außenpolitik Rußlands; 2. Die Beziehungen zwischen den sibirisch-fernöstlichen Regionen Rußlands und den ostasiatischen Ländern. V. Schlußbetrachtung: Vier Szenarien über die Zukunft Sibiriens und des Fernen Ostens Rußlands.
Sven Christian Singhofen (SCS)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaft (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.62 | 2.68 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Sven Christian Singhofen, Rezension zu: Woo-Jun Kim: Die Autonomiebestrebungen der sibirisch-fernöstlichen Regionen vor dem Hintergrund der Sibirien- und Fernostpolitik der Sowjetunion und der Rußländischen Föderation Marburg: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12379-die-autonomiebestrebungen-der-sibirisch-fernoestlichen-regionen-vor-dem-hintergrund-der-sibirien--und-fernostpolitik-der-sowjetunion-und-der-russlaendischen-foederation_14789, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14789 Rezension drucken