Dieses Sachlexikon soll mit den nach Meinung des Autors gängigsten Klischees über Araber aufräumen. Auf der einen Seite stehe „der verschlagene, schlitzohrige Händler, der reiche Ölscheich, der hinterhältige Terrorist" (7) zusammen mit der Gleichsetzung von Islam mit islamischem Fundamentalismus, einer übertriebenen Darstellung der Entrechtung der Frau sowie der Demokratie- und Menschenrechtsdefizite in der arabischen Welt. Auf der anderen Seite stehe die Überhöhung der märchenhaften, poetischen, fremdartigen Elemente des Orients, das Bild des Beduinen als edlem Wilden, insgesamt also die Verklärung der Araber „unter dem Motto ‚ewiger Zauber des Orients'"(7). Beides greift, so Flores, viel zu kurz. „Die arabisch-islamische Zivilisation [...] trug in den ersten Jahrhunderten der islamischen Geschichte wesentlich zum menschlichen Fortschritt bei" (9). Freilich hat der Umbruch zur Moderne diese Spitzenposition weitgehend zunichte gemacht. Die Tatsache, dass der Umbruch unter dem Vorzeichen europäischer („westlicher") Übermacht geschah und nicht in jeder Hinsicht positiv verlief, trägt zu der in der arabischen Welt weit verbreiteten Skepsis gegenüber „dem Westen" bei, die das Verhältnis zwischen beiden Welten bis heute teilweise massiv erschwert. Dies muss berücksichtigen, wer sich mit der arabischen Welt, mit dem arabischen Bewusstsein beschäftigten will. Der Band besteht aus über achtzig Stichwörtern, die Aspekte der arabischen Welt kurz und knapp umreißen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sichtweise der Araber selbst mit dem Ziel, die realen Lebensumstände der Region darzustellen.