Der gesellschaftliche Aspekt des Phänomens Machtwechsel steht im Mittelpunkt dieses Buchs, das die Ergebnisse eines studentischen Projekts an der Universität Leipzig präsentiert. Neben den beiden Machtwechseln zu sozialdemokratischen Kanzlerschaften von 1969 und 1998 wird auch der Koalitionswechsel 1982 untersucht. Machtwechsel werden dabei - sehr weit gefasst - als gesellschaftlich-kommunikativer Prozess verstanden, als „Seismographen für die langen Wellen der deutschen Gesellschaftsgeschichte" (12). Dieser gesellschaftliche Erklärungsansatz wird durch ein ökonomietheoretisches Verständnis von Wahlen (Politik als Produkt, Wähler als Konsumenten) ergänzt. Die Analyse der Wahlkampfmittel und der Berichterstattung der Medien zieht sich als roter Faden durch die Einzelbeiträge. Aus dem Inhalt: Stephan Paetrow: Die gesellschaftlichen Veränderungen in den sechziger Jahren (20-27) Tina Leich: Die Inszenierung der Kanzlerkandidaten im Wahlkampf 1969 (28-67) Markus Ertmer: Der Wahlkampf von 1969 in Presse und Publizistik (68-79) Falk Heunemann: Der Koalitionswechsel von 1982 (80-111) Sandra Mächt: Die Bundesrepublik in den 90er Jahren - von Bonn nach Berlin (112-123) Heidrun Sachse: Der personenzentrierte Themenwahlkampf oder: „Von der Parteiendemokratie zur Mediendemokratie"? (124-156) Annekatrin Benzig: Die Köpfe im Wahlkampf 1998 (156-175) Thomas Ahbe / Monika Gibas / Rainer Gries: Wahlkampf 1998: „Die Roten kommen!": Die Wahlkampagnen der Konservativen und die Wirtschaftswerbung im Banne linker Symbolik (176-199) Stefan Schwarzkopf: Der „politische Vatermord" an Helmut Kohl: Ein Machtwechsel der Mythen (200-227)