Der Band enthält die Vorträge und Diskussionsberichte des Zehnten Speyerer Internationalen Forums, das im September 2005 stattfand. Ziel war es, sich in verwaltungs- und rechtsvergleichender Perspektive über die Entwicklungen und Perspektiven bei der Dezentralisierung und der Herausbildung einer „local governance“ auszutauschen. Die Beiträge im ersten grundlegenden Abschnitt beziehen sich auf das Kommunalrecht in Deutschland. Pitschas betont, dass sich Zentralisierung und Dezentralisierung in einer dauerhaften Wechselbeziehung befinden und es nach diesem Verständnis „deshalb auch keine auf Dauer gestellte Dezentralisierung“ (45) gebe. Er erläutert außerdem den Begriff und gegenwärtigen Prozess der politischen Dezentralisierung und die damit verbundenen Strukturveränderungen der lokalen Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Petra Pfisterer lotet die inhaltlichen Schnittmengen zwischen kommunaler Selbstverwaltung und lokal orientierter europäischer Governance aus und zeigt mehrere kritische Dimensionen in diesem Zusammenspiel auf. Im folgenden Abschnitt geht es um Programme und Reformen zur Dezentralisierung in Japan, Korea, China, Indien und Sri Lanka. Aufgrund der großen Differenzen und der unterschiedlichen historischen Entwicklungen innerhalb der asiatischen Staatenwelt sei „man noch weit davon entfernt [...], ein einheitliches Modell von Selbstverwaltung im Asienblock herauszufinden“ (130 f.), schreibt Carolin Tegeler in ihrem Diskussionsbericht. Inwieweit dies überhaupt erstrebenswert sei, war ebenso Gegenstand der Diskussion. In weiteren Beiträgen geht es um konkrete Aspekte der Stadtentwicklung und „urban governance“ in Deutschland und Asien, zum Beispiel um kommunale Sozialpolitik, Infrastrukturpolitik und Finanzierungsfragen.