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Markus Jörg Wilhelm Broich

Der Wandel der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Republik Moldau im Kontext der EU-Erweiterungspolitik

Online-Publikation 2008 (http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=989538842&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=989538842.pdf); 320 S.
Gesellschaftswiss. Diss. Duisburg-Essen; Gutachter: H.-J. Axt, O. Haberl. – Broich analysiert die Beziehungen zwischen der EU und der Republik Moldau. Seiner Untersuchung liegen die folgenden drei Fragen zugrunde: Welche Faktoren beeinflussten die Konzeptionalisierung der EU-Moldaupolitik? Weshalb hat Moldau sich verglichen mit den anderen MOEL langsamer entwickelt? Warum wurde der Republik Moldau keine EU-Beitrittsperspektive angeboten? Diesen Fragen stellt der Autor drei Thesen gegenüber, die er auf mehreren Analyseebenen überprüft. Dabei gelangt er zu folgenden Ergebnissen: 1. Weder Moldau noch die EU seien bis zum Zeitpunkt der Osterweiterung an besonderen bilateralen Beziehungen interessiert gewesen. Erst nach der Erweiterung habe sich dies geändert, da nicht nur die EU näher an die europäische Peripherie herangerückt sei, sondern auch neue Interessen durch das Neumitglied Polen aufgekommen seien. 2. Da Moldau nicht die Perspektive eines EU-Beitritts geboten worden sei, habe kein ausreichender Anreiz zur Modernisierung des Landes bestanden. Zudem habe es die EU versäumt, den Transformationsprozess im Land zu steuern. 3. Die Anpassungsleistungen der Republik Moldau hätten zu keinem Zeitpunkt zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen ausgereicht. Moldau habe Anfang der 90er-Jahre entscheidende Weichenstellungen verpasst. In der gegenwärtigen prekären Situation der EU werde das Land auf absehbare Zeit erst recht keine Aussicht auf einen Beitritt erhalten. Anstelle einer EU-Mitgliedschaft bietet die EU Moldau eine „europäische Perspektive“ im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) an, was nicht unbedingt die Zustimmung des Autors findet: „Bislang war die Erweiterung die einzig richtige Antwort auf die Schaffung von gemeinsam geteiltem Wohlstand in der Nachbarschaft, der Ausgang einer ENP ist noch zu ungewiss als dass diese eine echte Alternative zu einem Beitritt sein könnte und auf Moldau angewandt werden sollte.“ (280)
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.6 | 2.61 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Markus Jörg Wilhelm Broich: Der Wandel der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Republik Moldau im Kontext der EU-Erweiterungspolitik 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30392-der-wandel-der-beziehungen-zwischen-der-europaeischen-union-und-der-republik-moldau-im-kontext-der-eu-erweiterungspolitik_36078, veröffentlicht am 24.03.2009. Buch-Nr.: 36078 Rezension drucken