Spannung pur, Fakten, Hintergründe und ein bisschen viel Weltverschwörung: Das bietet das 2013 zunächst auf Englisch erschienene Buch des britischen Journalisten und Autors Adam LeBor, das nun auch in der deutschsprachigen Übersetzung vorliegt. Der in Budapest lebende LeBor, der neben Sach‑ und Enthüllungsbüchern auch verschiedene Novellen und Geheimdienst‑Thriller veröffentlicht hat, untersucht und interpretiert in dieser Publikation die Aktivitäten der „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“ (BIZ) mit Sitz in Basel. Schon die reißerische Formulierung des Titels samt Untertitel macht deutlich, dass die Leser_innen ein Enthüllungsbuch erwartet, in dem ein mutiger Autor endlich einmal einem unwissenden Publikum die ganze Wahrheit sagt, die sonst überall verschwiegen wird. Ganz im Stil von Günter Wallraff oder Jean Ziegler präsentiert LeBor auf etwas mehr als 300 Seiten Text eine Kolportage, in der sowohl der Zweite Weltkrieg als auch die Gründung der EWG und die aktuelle Finanzkrise neu interpretiert werden. Das süffig geschriebene Buch will Licht in eine dunkle Geschichte bringen: In der deutschsprachigen Ausgabe könnte das sogar noch besser gelingen, ist hier doch auf dem Titelbild der finstere Himmel hinter dem von unten fotografierten Bankgebäude von zuckenden Gewitterblitzen erhellt. In drei Teilen und 16 Kapiteln beschreibt LeBor die Gründung und Geschichte der BIZ, wobei ein großer Teil des Buches der Rolle der Bank im Zweiten Weltkrieg gewidmet ist. Die BIZ wurde 1930 im Rahmen einer Neuregelung der deutschen Reparationsverpflichtungen nach dem Ersten Weltkrieg gegründet und ist die weltweit älteste internationale Finanzorganisation. Sie unterliegt als internationale Organisation nicht der schweizerischen Rechtsprechung, Mitglieder und Aktionäre des BIZ‑Grundkapitals sind derzeit 60 Zentralbanken und Finanzorganisationen. Als „Bank der Zentralbanken“ koordiniert die BIZ die Geldpolitik der wichtigsten Wirtschaftsmächte, verwaltet deren Währungsreserven und prägt die globale Finanzarchitektur. Hauptkritikpunkt LeBors ist die mangelnde Transparenz und fehlende demokratische Legitimation der Bank. Das ist durchaus ein diskussionswürdiges Thema, ob die Debatte allerdings mit einem solchen Buch seriös vorangetrieben werden kann, ist eher zu bezweifeln.