Seidel legt sein Buch als eine Einführung auf der Höhe der aktuellen Forschung vor. Verschiedene Interpretationen finden Eingang in die Darstellung und zeigen den Bürgerkrieg zum einen als konstitutiven Bestandteil der neueren spanischen Geschichte und zugleich als in seinen Ursachen fest in dieser verwurzelt – sei es als ein politischer, ein Klassen- bzw. ein Nationalitätenkonflikt, sei es als Ergebnis der letzten für Spanien typischen Militärerhebungen. Zum anderen erfährt der Krieg seine Würdigung als ein Spiegel ideologischer Auseinandersetzungen auch im übrigen Europa, die in Spanien lediglich früher als dort vom Politischen ins offen Militärische kippten. Natürlich kommt auch der eigentliche Verlauf des Krieges nicht zu kurz, und auch die im Zusammenhang damit häufig gestellten Fragen werden erneut beantwortet: „War der Spanische Bürgerkrieg das erste Kapitel des Zweiten Weltkrieges? War der Einsatz der Legion Condor kriegsentscheidend? War der Bürgerkrieg ein Religionskrieg? War das Franco-Regime eine faschistische Diktatur?“ (13) Eingewebt in den als Überblicksdarstellung sehr gut lesbaren Text finden sich immer wieder erläuternde Karten und biografische Abrisse der entscheidenden Protagonisten, eine Zeittafel am Ende des Bandes bietet zusätzliche Orientierung.