Diss. Passau; Erstgutachter: H.-W. Eroms. - "Medienwirklichkeit ist Schattenwirklichkeit" (V). Mit dieser Gleichung analysiert Myszkowski den politischen und wirtschaftlichen Umbruch in der ehemaligen Tschechoslowakei, in Polen und Ungarn, wie er in der deutschen Tagespresse des Jahres 1989 dargestellt wurde. Untersuchungsgegenstand seiner empirischen Kommunikationsanalyse sind alle 3.831 Artikel, die in der "Süddeutschen Zeitung", in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und in der Zeitung "Die Welt" in den Ressorts Politik und Wirtschaft 1989 erschienen sind. Diese Texte werden nach zeitungstechnischen, inhaltlichen und sprachlichen Merkmalen ausgewertet, so daß Myszkowski zu einem sehr umfangreichen Mosaik von Teilergebnissen kommt, das rein quantitativ die Unterschiede zwischen den untersuchten Zeitungen verdeutlicht. Das Ziel der Untersuchung, nämlich "die Merkmale der Berichterstattung über diese Ereignisse zu erfassen" (2), ist damit erreicht. Ob dieser ausschließlich beschreibende Ansatz mehr Licht in die Schattenwirklichkeit der Medien bringt, ist fraglich, weil in der Menge der Teilergebnisse Fragestellung und Bewertungen nicht deutlich zu erkennen sind. Daraufhin würde Myszkowski einwenden: "Nicht die Werturteile, sondern das Verstehen einer Nachricht in ihrer schattenähnlichen Beziehung zur Realität, zwischen dem Erzeuger und dem Publikum soll damit gefördert werden." (VI) Aus dem Inhalt: II. Kontext der Berichterstattung: 3. Wirtschaftlicher und politischer Umbruch in Ostmitteleuropa - 1989; 4. Das deutsche Polenbild 1989 - seine Bestandteile; 5. Tagespresse in Deutschland - 1989. III. Analyse der Berichterstattung: 6. Textanalyse - zeitungstechnische Kategorien; 7. Textanalyse - inhaltliche Kategorien; 8. Textanalyse - sprachliche Kategorien.