Begleitet von einem Trommelfeuer aus gerichtlichen Klagen hat der FAZ-Redakteur Ulfkotte ein Buch vorgelegt, in dem er das Netz der Islamisten in Deutschland enttarnen will. Tatsächlich nennt er viele Namen und fasst viele Informationen zusammen. Insbesondere hält er die türkische Organisation Milli Görüs für zentral im Islamistennetzwerk in Deutschland. Er warnt auch davor, „unreflektiert und undifferenziert den Mythos vom toleranten Islam zu schüren" (236). Dahinter steckt Ulfkottes Überzeugung, dass die Islamisten bereits ein enges Netz in Deutschland geknüpft haben und sich als Wolf im Schafspelz unverfänglicher Tarnorganisationen verstecken. Diese Entwicklung wurde seiner Meinung nach viel zu lange ignoriert; Deutschland sei sogar „seit langem ein potenter Wegbereiter für den Aufstieg der Islamisten" (237). Konsequenterweise fordert er stärkere Sicherheitsanstrengungen, wie das Verbot diverser Organisationen, ein restriktives Einwanderungsgesetz und die Ausweisung von Ausländern, wenn lediglich der begründete Verdacht der Sympathie für extremistische Gruppen besteht. Und natürlich setzt er sich vehement für die Stärkung von Verfassungsschutz, BND, BKA und GSG-9 ein. Da mutet es schon ein wenig merkwürdig an, wie oft er sich in seinem Buch auf undurchsichtige Geheimdienstquellen beruft. Auch wenn man die Namen der vielen Sicherheitsdienste und GSG-9-Generäle liest, denen Ulfkotte im Nachwort ausdrücklich für ihre Anregungen dankt, kommt der Verdacht auf, dass dieses Buch durchaus die Interessen der so genannten Sicherheitsorgane fördern könnte. Mehr journalistische Unabhängigkeit hätte dem Buch sicherlich gut getan.