Diss. Bonn; Gutachter: H. Pohl, U. Holtz. - Taschbach-Hörsch untersucht die Tätigkeit des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und seinen Einfluss auf die Gestaltung der deutschen Entwicklungspolitik in den Jahren 1980 bis 1987. Als Grundlage dienen ihr die Protokolle des Ausschusses sowie Literatur zur Entwicklungspolitik. Ergänzend hat die Autorin Interviews mit sieben Bundestagsabgeordneten geführt, davon je einer von Grünen und CSU, zwei von der SPD sowie drei von der CSU. Grundlegende politikwissenschaftliche Literatur zur Arbeitsweise des Deutschen Bundestages hat sie ausweislich des Literaturverzeichnisses nicht herangezogen. Das Bild, das Taschbach-Hörsch aufgrund ihrer empirischen Studie der Diskussionen im Ausschuss - ohne detaillierte Einbeziehung vorbereitender Diskussions- und Entscheidungsprozesse in den Fraktionen - zeichnet, weicht von den Ergebnissen politikwissenschaftlicher Untersuchungen zu anderen Ausschüssen durchaus ab. Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit ist Autor von „meinungsbildenden [...] Beschlüssen" (7) wie eines grundlegenden überparteilichen Beschlusses zur Entwicklungspolitik aus dem Jahr 1982 und ist ein Gremium, im dem „offener Dialog und Meinungsaustausch gepflegt" wird (7). In dem von Taschbach-Hörsch untersuchten Zeitraum des Übergangs von der sozial-liberalen zur christlich-liberalen Koalition erwies sich der Ausschuss als einflussreich. Zusätzlich zu seiner „originären Kontroll- und Initiativfunktion nahm der Ausschuss [...] eine Fürsprecher- und Mittlerrolle ein und setzte neue Maßstäbe" (197). Inhaltsübersicht: 2. Institutionelle Rahmenbedingungen; 3. Schwerpunkte der bilateralen Arbeit; 4. Diskussionen um die entwicklungspolitischen Ziele; 5. Jährliche Beratungen zum Einzelplan 23 des Bundeshaushalts; 6. Beratungen zu Einzelthemen der bilateralen Zusammenarbeit.