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András Masát / Ellen Bos / Martina Eckardt / Georg Kastner / David R. Wenger (Hrsg.)

Der Donauraum in Europa

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Andrássy Studien zur Europaforschung 1); 419 S.; brosch., 69,- €; ISBN 978-3-8329-7333-9
Der Sammelband eröffnet eine Reihe, die das interdisziplinäre Forschungsprofil der deutschsprachigen Andrássy Universität Budapest mit Konzentration auf den Donauraum abbilden soll. Dabei wird eine „Brücken‑ und Vermittlerfunktion“ (17) angestrebt. Der Band gliedert sich in zwei Abschnitte, in denen etablierte Wissenschaftler und Nachwuchskräfte paritätisch zu Wort kommen. Der erste Teil umfasst neun Beiträge aus den Forschungsschwerpunkten der Universität: Europäische Politik, Geschichte, Recht und Wirtschaft. Ellen Bos analysiert die 2011 ins Leben gerufene Europäische Strategie für den Donauraum als Mehrebenenprojekt, an dem 14 Staaten beteiligt sind. Makroregionale Strategien wie diese erscheinen als „eine Antwort der EU auf ihre infolge der Erweiterungsrunden ständig größer gewordene Heterogenität“ (37), mit deren Hilfe neue Mitgliedstaaten konsolidiert werden sollen. Der Erfolg scheint u. a. deshalb nicht sichergestellt, da für die einzelnen Projekte und Ziele kein Priorisierungs‑ und Evaluationsansatz festgelegt wurde. Christopher Walsch untersucht die Kooperation von Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Polen im Rahmen der Visegrád‑Gruppe. Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene erfolgte dabei zunächst eher lose, erst in den vergangenen fünf Jahren fand eine Verstetigung statt. Als schwierig erweisen sich strukturelle Unterschiede wie die Dominanz Polens durch Größe und Einwohnerzahl. Der zweite Abschnitt enthält 16 Beiträge einer Tagung, die im Mai 2011 mit ähnlichen Schwerpunkten zum zehnjährigen Bestehen der Universität veranstaltet wurde. Beispielsweise beleuchtet Shushanik Minasyan die Energiepolitik der EU im Rahmen der Östlichen Partnerschaft. Sie arbeitet divergierende Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten heraus, die das Funktionieren des Energiebinnenmarktes gefährden. Ines Gruber widmet sich der auswärtigen Minderheitenpolitik Ungarns, die unter der aktuellen Regierung Orban etwa zu einer Verschlechterung der Beziehungen mit der Slowakei beitrug.
Martin Munke (MUN)
M. A., Europawissenschaftler (Historiker), wiss. Hilfskraft, Institut für Europäische Studien / Institut für Europäische Geschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 4.5 | 2.61 | 2.23 | 3.1 | 3.5 | 2.21 | 4.42 | 2.5 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Martin Munke, Rezension zu: András Masát / Ellen Bos / Martina Eckardt / Georg Kastner / David R. Wenger (Hrsg.): Der Donauraum in Europa Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35802-der-donauraum-in-europa_43467, veröffentlicht am 21.03.2013. Buch-Nr.: 43467 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken