Der 1984 in Halle-Wittenberg promovierte Historiker Krech beginnt mit einem aus deutschsprachiger Sekundärliteratur zusammengefaßten 61seitigen Überblick zur Landeskunde und zur Geschichte Albaniens von Christi Geburt bis zu den Parlamentswahlen vom Juli 1996. Das eigentliche Thema des Bandes, der Zusammenbruch und die vorläufige Wiederherstellung der staatlichen Ordnung in Albanien von Frühjahr bis Herbst 1997, nimmt nur 38 der insgesamt 150 Seiten ein. Von diesen 38 Seiten enthalten 31 eine vollständig undokumentierte, außer der Chronologie und dem Thema "Albanien im weitesten Sinne" zusammenhanglose und überdies lückenhafte Zeittafel ohne jegliche Analyse. Das verbleibende Drittel füllen die Anhänge, die im wesentlichen aus umfangreichen Registern bestehen. Das Buch ist keine politikwissenschaftliche Arbeit, sondern eine lose und unvollständige Anhäufung historischer Einzelfakten, von denen viele kaum zu einem Verständnis des Konflikts in Albanien 1997 beitragen. Die Frage nach der politischen Kultur des Landes, die für die Ereignisse von zentraler Bedeutung ist, wird nicht gestellt. Wahlrechtsfragen und andere wichtige politische Zusammenhänge, insbesondere die Rolle der Europäischen Union, werden schwerlich behandelt. Für wissenschaftliche Arbeiten ist das Buch als Quelle kaum nutzbar, da Sekundärquellen wenig, und Primärquellen gar nicht belegt sind. Neben der auf große Hast bei der Entstehung hindeutenden sprachlichen Unausgereiftheit bis hin zu zahlreichen gravierenden grammatikalischen Fehlern erschwert auch die streckenweise pathetische Sprache die Lesbarkeit. Das Pathos gipfelt im II. Anhang in einer 6seitigen Eloge auf Mutter Theresa ohne erkennbaren Bezug zum Thema des Buches. Inhaltsübersicht: I. Albaniens Weg aus der Isolation; II. Die Demokratisierung Albaniens (1990-1996); III. Der Bürgerkrieg 1997; Anhänge I und II.