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Nicolas Porchet

Demokratisierung in Südostasien. Eine Analyse Indonesiens, der Philippinen und Thailands

Wien/Berlin: Lit 2008 (Südostasien: Entwicklungen – Problemstrukturen – Perspektiven 11); 496 S.; brosch., 51,90 €; ISBN 978-3-8258-1375-8
Staatswiss. Diss. St. Gallen; Gutachter: H. P. Fagagnini. – Inwiefern haben sich Indonesien, die Philippinen und Thailand für die Regierungsform der Demokratie geöffnet beziehungsweise welche Voraussetzungen konnten für die Konsolidierung und die Vertiefung der demokratischen Grundwerte geschaffen werden? Der Autor vertritt die These, dass sich in diesen Ländern zwar Regierungsformen herausgebildet haben, die Elemente einer politischen Demokratie in sich tragen, allerdings würden weiter entscheidende Defizite bestehen. Im ersten Schritt nimmt er eine Definition des Begriffs der Demokratie vor, die ihm in der Folge als Bearbeitungsmaßstab dient. Im zweiten Teil zeichnet Porchet die Transitions- und Demokratisierungstendenzen in ausgewählten Themenfeldern nach. Da auch ökonomische Faktoren die Entwicklung eines Staatswesens determinieren, widmet er sich im dritten Abschnitt wirtschaftlichen Aspekten, welche für die Entwicklung der Staaten von Bedeutung sind. Die Erkenntnisse aus den behandelten politischen, sozialen und ökonomischen Themenkreisen führt der Autor schließlich zusammen und resümiert die über die vergangenen Jahre erzielten Demokratisierungsfortschritte. Es sei gelungen, politische Systeme auszubilden, die „maßgebliche Normen der Demokratie in sich tragen“ (496). Allerdings hätten die drei Länder unterschiedliche Stadien auf dem Weg der Demokratisierung erreicht. Insbesondere Indonesien habe einen grundlegenden politischen Systemwechsel vollzogen. Die dabei erzielten Demokratisierungsfortschritte seien beachtlich, wenngleich die Konsolidierung und Stabilisierung der Demokratie dem Land noch bevorstehe. Thailands Rückfall in die Militärdiktatur 2006 sowie die unterschiedlichen Entwicklungen in der Förderung der demokratischen Elemente in den einzelnen Ländern zeigten, dass der Demokratisierungsprozess nicht als ein „vorbestimmter, überall nach den gleichen Mustern ablaufender Mechanismus zu betrachten [sei], welcher zwingend in der Etablierung einer universell gültigen Form der Demokratie enden“ (496) müsse.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.68 | 2.2 | 2.21 | 2.22 | 2.23 | 2.24 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Nicolas Porchet: Demokratisierung in Südostasien. Wien/Berlin: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30369-demokratisierung-in-suedostasien_36049, veröffentlicht am 20.05.2009. Buch-Nr.: 36049 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken