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Martín Lauga

Demokratietheorie in Lateinamerika. Die Debatte in den Sozialwissenschaften

Opladen: Leske + Budrich 1999 (Junge Demokratien 4); 355 S.; kart., 72,- DM; ISBN 3-8100-2520-8
Politikwiss. Diss. Heidelberg; Gutachter: D. Nohlen. - Dem Autor geht es um die Frage, wie die politik- und sozialwissenschaftliche Lateinamerikaforschung die neueren Entwicklungen der Demokratietheorie aufgenommen hat und wie wiederum die Erfahrungen mit der Demokratisierung in Lateinamerika in der Demokratietheorie rezipiert wurden. In diesem Zusammenhang von "der" Demokratietheorie zu reden, ist freilich problematisch. Lauga zeigt ausführlich, wie sich gerade in der Lateinamerikaforschung seit den 60er Jahren eine Tendenz niedergeschlagen hat, die Suche nach großen allumfassenden Theorien aufzugeben und statt dessen eine Vielzahl von Demokratietheorien mit unterschiedlichen, beschränkten Anwendungsbereichen und Erklärungspotentialen zu setzen. Dabei stellt er aber doch eine Dominanz des Dahlschen Polyarchie-Konzeptes in der Forschungspraxis fest. In dieses Konzept, so zeigt er, seien einerseits die Erfahrungen der autoritären Systeme seit den späten 60er Jahren und der Redemokratisierung eingegangen, andererseits sei es nach wie vor ein mächtiges Instrument zur Analyse und Kritik der zeitgenössischen südamerikanischen Demokratien. Außerdem weise es einen hohen Grad an logischer Stringenz auf. Und damit erfüllt es genau die Kriterien, die der Autor für gute - im Sinne von theoretisch fundierten und empirisch brauchbaren - Theorien fordert.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.41 | 2.65 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Martín Lauga: Demokratietheorie in Lateinamerika. Opladen: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/10261-demokratietheorie-in-lateinamerika_12142, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 12142 Rezension drucken