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David Bosold / Petr Drulák / Nik Hynek (Hrsg.)

Democratization and Security in Central and Eastern Europe and the Post-Soviet States

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (DGAP-Schriften zur Internationalen Politik); 302 S.; 49,- €; ISBN 978-3-8329-5791-9
Eine differenzierte Analyse der Transformations- und Demokratisierungsprozesse in den Staaten des ehemaligen Machtbereichs der Sowjetunion nach 1989/91 steht im Mittelpunkt des Bandes. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den sicherheitspolitischen Konsequenzen jener Entwicklungen. Die Beiträge gehen auf eine Konferenz zurück, die 2009 von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und dem Prager Institute of International Relations in der tschechischen Hauptstadt veranstaltet wurde und eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern versammelte. Leider fehlen zu den einzelnen Autoren weiterführende Angaben. Die theoretische Grundlage der Untersuchungen bildet die Typologie defekter Demokratien nach Wolfgang Merkel. Der in zwölf Fallstudien untersuchte Raum wird von den Herausgebern in drei Großregionen eingeteilt: 1. Mittel- und Osteuropa, 2. Balkan und Südkaukasus, 3. Zentralasien. Diese werden wiederum in acht Subregionen unterteilt, in 1. die Višegrád-Gruppe aus Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, 2. die drei baltischen Staaten, 3. die Schwarzmeeranrainer Bulgarien und Rumänien, 4. den „Westbalkan“, also die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, 5. Osteuropa im engeren Sinn mit der Ukraine, Belarus und Moldau, 6. Russland, 7. den Südkaukasus und 8. die zentralasiatischen Staaten. Teilweise widmen sich die Beiträge einem einzelnen Staat, teilweise einer ganzen (Sub-)Region. Drei Schlussfolgerungen zieht Petr Drulák aus den Einzeluntersuchungen: 1. Generalisierungen seien irreführend, die Entwicklung in jedem Land müsse gesondert betrachtet werden. 2. Aus sicherheitspolitischer Perspektive könne eine Demokratisierung nicht nur nutzbringend, sondern auch nachteilig sein. 3. Die Rolle externer Akteure (EU, Russland, USA) werde tendenziell über-, der Einfluss der lokalen Eliten unterschätzt. Gleichwohl kann die Existenz oder das Fehlen eines äußeren Anreizes – die potenzielle Mitgliedschaft in EU und/oder NATO – das Tempo und die Intensität von Demokratisierungsprozessen stark befördern, wie David Bosold und Christian Achrainer betonen.
Martin Munke (MUN)
M. A., Europawissenschaftler (Historiker), wiss. Hilfskraft, Institut für Europäische Studien / Institut für Europäische Geschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.2 | 2.61 | 2.62 | 3.6 | 4.41 | 2.68 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Martin Munke, Rezension zu: David Bosold / Petr Drulák / Nik Hynek (Hrsg.): Democratization and Security in Central and Eastern Europe and the Post-Soviet States Baden-Baden: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33093-democratization-and-security-in-central-and-eastern-europe-and-the-post-soviet-states_39538, veröffentlicht am 16.02.2012. Buch-Nr.: 39538 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken