Habilitationsschrift Köln; Gutachter: J. Dülffer. – Frey legt den Schwerpunkt seiner Darstellung auf die Haltung der amerikanischen Politik gegenüber der Dekolonisierung in Südostasien, die sich in den 30er- bis 60er-Jahren in Indonesien, Indochina und Malaysia vollzog. Gestützt auf die Auswertung US-amerikanischer Regierungsdokumente, vor allem aus dem Außenministerium, fragt der Autor nach den Hintergründen des US-amerikanischen Engagements in der Region, den diesem zugrunde liegenden Wertvorstellungen und den von den USA gewählten Mitteln der Einwirkung auf die neu entstandenen Staaten. Er zeigt, wie die USA zwar versuchten, eine Hegemonie in der Region zu etablieren, dabei jedoch scheiterten. Als einen Grund dafür macht er den Konflikt zwischen den nationalistischen Kräften der Region und der graduellen Herangehensweise der USA aus, die zwar den Kolonialismus der europäischen Mächte kritisierten und beenden wollten, dabei jedoch revolutionäre Umbrüche ablehnten. Frey zeigt, wie US-amerikanische Entscheidungsträger auf das Scheitern der Strategie der Einflussnahme durch entwicklungspolitische Maßnahmen mit dem verstärkten Rückgriff auf militärische und geheimdienstliche Maßnahmen reagierten. In seiner Einschätzung stärkten die USA mit der damit einhergehenden Interventionspolitik nicht nur autoritäre Strukturen in der Region, sondern nahmen sich wie im Falle Vietnams auch die Möglichkeit besserer Beziehungen zu anti-kolonialistischen, aber nicht notwendigerweise pro-sowjetischen Bewegungen. Die Arbeit ist im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts über „Die USA, die Auflösung der europäischen Kolonialreiche und die Transformation der Dritten Welt“ entstanden.