Ziegler, Sonderberichterstatter der UNO und bekannter Globalisierungskritiker, legt eine wortgewaltige und aufwühlende Anklageschrift gegen die bestehenden Herrschaftsverhältnisse vor. Das Bestreben der Aufklärung, eine Welt der menschlichen Existenz ohne Not zu erlangen, und die Stimmen der Französischen Revolution, die die herrschende und besitzende Klasse an den Pranger stellten, ziehen sich als roter Faden durch das Buch. Ziegler will mit seinem Plädoyer für eine gerechtere Welt und mit dem Appell an diejenigen, die das Gefühl der Schande angesichts von Hunger und Armut empfinden (müssten), das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer radikalen Veränderung der bestehenden Verhältnisse schärfen. Der Autor zeichnet die Strukturen einer „Refeudalisierung“ und „strukturellen Gewalt“ (Kapitelüberschriften) nach: Transkontinentale Privatgesellschaften diktieren die Gesetze des Marktes, organisieren den Mangel und bestimmen im Verbund mit dem IWF und der Weltbank die Konditionen der Verschuldung vieler Länder. Die Konsequenzen – die Abhängigkeit dieser Staaten und der Hunger in den Gesellschaften der südlichen Hemisphäre – zeigt Ziegler an zwei Beispielen auf: Äthiopien und Brasilien. Das Buch ist eine Ansammlung von Fakten und Anschuldigungen, die aufgrund des Hintergrundes des Autors, seiner persönlichen Erfahrungen und Kontakte, ein besonderes Gewicht im Kampf um eine „andere Welt“ (attac) erlangt. Den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit kann das Buch sicherlich nicht erfüllen. Dennoch kann es die Leser dazu ermutigen, verstärkt über die Mechanismen des Weltmarktes und deren Folgen für die Menschheit nachzudenken. Denn, so Ziegler, die Ideen der Aufklärung bargen auch die Hoffnung einer Welt ohne Not, Ausbeutung und Unterdrückung.