Das Friedensverständnis Martin Luthers. Grundlagen und Anwendungsbereiche seiner politischen Ethik
Theolog. Habilitationsschrift Wuppertal; Gutachter: J. von Lüpke, M. Leiner. – Stümke legt eine Rekonstruktion der Sozialethik Martin Luthers vor und spiegelt diese an aktuellen Kontexten wider. Mit diesem eingeschlagenen Weg beschreitet der Autor Neuland und verlässt die ausgetretenen Pfade der vertrauten Friedensforschung. Er schärft seinen Ansatz an seiner eigenen, neuen Interpretationsweise der Schriften Luthers. Stümkes Ansatz verfolgt ein klares Verwertungsziel. Wissenschaftlich interessierte Theologen, Militärseelsorgende und Offiziere können anhand einer wechselseitigen Auseinandersetzung mit der Gedankenwelt des Reformators miteinander in Dialog treten. Stümke vermittelt einerseits die Grundlagen der politischen, hier als handelnde verstandenen, Ethik. Andererseits erläutert er Luthers Impulse für eine Friedensethik. Die Arbeit umfasst zwei wesentliche Teile. Zunächst stellt der Autor die klassischen Grundlagen – Werk, Amt, Beruf – vor. Im zweiten Teil werden dann Anwendungsbereiche der Ethik Luthers in der heutigen Zeit diskutiert. Krieg als Kategorie menschlichen Daseins wird kontextbezogen in eine Grundwahrheit überführt. Luther wohnt insofern ein realpolitisches Friedensverständnis inne.