Der arabisch-israelische Konflikt zählt seit Jahrzehnten zu einem der dauerhaftesten Konflikte der Weltpolitik. Er scheint unregelbar und angesichts der nicht abreißenden Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern ohne Perspektive auf ein Ende. Der Autor, einer der führenden palästinensischen Intellektuellen und Professor für Anglistik an der Columbia University, hat diesen Konflikt immer wieder wissenschaftlich und publizistisch kommentiert. Dieser Band versammelt 35 journalistische Essays, mit denen er den Friedensprozess seit dem Oslo-Abkommen von 1993 bis heute kritisch begleitet hat. Said betrachtet das Abkommen nicht als Durchbruch zum Frieden, sondern als gut getarnten Misserfolg, denn darin sei weder von Selbstbestimmung noch von Souveränität der Palästinenser die Rede, geschweige denn von einem Ende der israelischen Siedlungspolitik. Er spart nicht mit Kritik an der Politik Israels, doch auch die palästinensische Seite verschont er nicht. So kommentiert er scharf Arafats Führungsstil und wirft ihm vor, der israelischen Gewalt tatenlos zuzusehen. Zudem verurteilt Said den palästinensischen Propaganda- und Zwangsapparat, der die Ausbildung einer Zivilgesellschaft bislang verhindert habe und die Charakterisierung der Autonomiebehörde als autoritäres System rechtfertigt. Mit dieser Kritik hat der Autor unter den Palästinensern viel Aufsehen erregt und auch außerhalb Palästinas dafür gesorgt, dass Präsident Arafat deutlich kritischer gesehen wird als dies noch vor einigen Jahren der Fall war.