Das Dritte Reich und die Slowakei 1939-1945. Politischer Alltag zwischen Kooperation und Eigensinn
Diss. phil. Berlin (HU); Gutachter: H. Lemberg. - Der Slowakei wird nachgesagt, während des Zweiten Weltkrieges ein „Satellitenstaat" des nationalsozialistischen Deutschlands par excellence gewesen zu sein. Die Autorin bestreitet diese weit verbreitete Auffassung. Nach einer Untersuchung der Wahrnehmung der Tschechoslowakei in der Weimarer Außenpolitik und später der NS-Außenpolitik vor 1939 konzentriert sich Tönsmeyer auf die Tätigkeit der deutschen Berater in der Slowakei seit dem Frühjahr 1939. Ihre differenzierte Analyse lotet dabei die Optionen der slowakischen Innenpolitik aus, eigene Positionen vertreten zu können. Dies war solange möglich wie sie nicht in prinzipiellem Widerspruch zu den Interessen des Deutschen Reiches geriet. Auf anderen Gebieten habe demgegenüber eine Interessenkonvergenz - etwa bei der Verfolgung der Juden - zu einer engen Zusammenarbeit zwischen Slowaken und Deutschen geführt.