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Leonid Luks (Hrsg.)

Das Christentum und die totalitären Herausforderungen des 20. Jahrhunderts. Rußland, Deutschland, Italien und Polen im Vergleich

Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 2002 (Schriften des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien 5); 324 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 3-412-15201-3
Ist den Kirchen ein Versagen bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Totalitarismus und die Flucht vor ihrer Verantwortung vorzuwerfen? Diese Frage war das zentrale Thema einer Tagung, die im Oktober 2000 vom Zentralinstitut für Mittel- und Osteuropastudien in Eichstätt veranstaltet wurde. Teilnehmer waren neben Politikwissenschaftlern auch Historiker, Philosophen und Literaturwissenschaftler. Inhalt: I. Ideengeschichtliche Dimension der Problematik "Christentum und Totalitarismus": Vladimir Kantor: Der Antichrist als Problem des totalitären Zivilisationsbruchs (am Beispiel der russischen Kultur des 20. Jahrhunderts) (13-30); Ljudmila Dymerskaja-Tsigelmann: Thomas Mann und Nikolaj Berdjaev über die geistigen und historischen Ursprünge des Nationalsozialismus und des russischen Kommunismus (31-60); Sergio Belardinelli: Giovanni Gentile und das Christentum (61-72); Nikolaus Lobkowicz: Carl Schmitt - ein katholischer Faschist? (73-87); Erich Solov'ev: Säkularisation - Historizismus - Marxismus. Menschgottum und Fortschrittsreligion in der philosophischen Publizistik S. N. Bulgakovs (89-101); Naftalij Prat: Aleksej Losev und der Totalitarismus (103-114); Valerij Senderov: Das Eurasiertum - ein Mythos des 21. Jahrhunderts? (115-131); Zeev Bar-Sella: Der Marxismus als nichttypische gnostische Lehre (133-143); Assen Ignatow: Negation und Imitation: die zwei Seiten des kommunistischen Verhältnisses zum Christentum (145-156); Manfred Spieker: Christentum und freiheitlicher Verfassungsstaat (157-173). II. Kirchenpolitik der totalitären Regime linker und rechter Provenienz: Nikolaj Cimbaev: Die Russische Orthodoxe Kirche in den Jahren schwerer Prüfungen (1900-1941) (175-189); Georg Seide: Das Moskauer Patriarchat und die Staatsmacht seit Stalins Tod (191-203); Rudolf Lill: Die katholische Kirche im faschistischen Italien (205-216); Heinz Hürten: Die Kirchenpolitik des "Dritten Reiches" (217-225); Zygmunt Zielinski: Der Katholizismus in Polen vor und nach 1989 (227-235); Hans-Jürgen Karp: Die Kirchenführung im Dritten Reich und im stalinistischen Polen angesichts der totalitären Herausforderung (237-250); Leonid Luks: Der Kirchenkampf in der UdSSR und im kommunistischen Polen - ein Vergleich (251-267). III. Nach der Katastrophe: Karl-Joseph Hummel: Der deutsche Katholizismus und die "Vergangenheitsbewältigung" nach 1945 (269-295); Vladislav Lektorskij: Christliche Werte, Liberalismus, Totalitarismus, Postmoderne (297-307); Peter Ehlen: Auschwitz und die Theologie (309-319).
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.23 | 2.35 | 2.312 | 2.62 | 2.61 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Leonid Luks (Hrsg.): Das Christentum und die totalitären Herausforderungen des 20. Jahrhunderts. Köln/Weimar/Wien: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16912-das-christentum-und-die-totalitaeren-herausforderungen-des-20-jahrhunderts_19429, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19429 Rezension drucken