
Das Asienkonzept der Bundesrepublik Deutschland im Wandel der internationalen Rahmenbedingungen. Analyse des Zeitraums von 1993 bis 2005 unter besonderer Berücksichtigung von Ostasien
Diss. Erfurt; Gutachter: D. Herz. – Die aufstrebende wirtschaftliche Entwicklung, eine konstante politische Bewegung hin zu einer demokratischen Grundordnung, aber auch eine wachsende Umweltbelastung sowie ein monströs steigender Energieverbrauch sind deutlich erkennbare Trends in Asien. Sie haben, so Kim, die Aufmerksamkeit Deutschlands auf diese Region gelenkt und in der Entwicklung der Asienkonzepte seit 1993 ihren Niederschlag gefunden. Kim sieht besonders im deutschen Ostasienkonzept eine „friedenstiftende Ordnungspolitik“ (XV) verwirklicht. Wirtschaftspolitisch habe die Präsenz deutscher und europäischer Unternehmen in Ostasien durchaus bereits zu Erfolgen geführt, Erklärungen und Kooperationsabkommen seien verabschiedet worden. Zum Beispiel sei durch die Hilfe Deutschlands beim Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation eine stärkere Integration dieses Landes in das internationale Regelwerk entstanden. Hinsichtlich der sicherheits- und menschenrechtspolitischen Dimensionen bestehe jedoch weiterhin Handlungsbedarf. Auch sieht Kim kaum Möglichkeiten für Deutschland, zur Lösung von beispielsweise ökologischen Problemen in der Region beizutragen – dafür seien die internationalen Organisationen wesentlich besser befähigt. Gleiches gelte für den sogenannten Migrationsdruck, der neben der Umweltpolitik als größtes Problemfeld gesehen wird. Insgesamt skizziert Kim nachvollziehbar strukturelle Determinanten einer deutsch-asiatischen Zusammenarbeit.