China und Indien gehören weltweit zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften. Laut Prognosen wird China im Jahr 2039 die größte Volkswirtschaft der Welt sein. Zudem sind beide Länder mit großem Abstand zu den USA die bevölkerungsreichsten der Erde, dort leben 2,52 Mrd. Menschen, das sind 36,9 Prozent der Weltbevölkerung. Aber in China und Indien stehen sich städtische Bevölkerungsgruppen, die für Höchstleitungen in der Spitzentechnologie sorgen, und eine arme und teilweise analphabetische Landbevölkerung gegenüber. Diese Gegensätze im Zusammenhang mit vergleichbaren Vorraussetzungen in den Bereichen Kultur, Bevölkerung, Naturraum und Wirtschaft lassen die beide Länder für die Autoren zu einem faszinierenden Forschungsobjekt werden. So treffen in der VR China autoritäre Politik auf einen liberalen Markt, große Armut auf ungeheuren Reichtum, Bewunderung des Westens für die Olympischen Spiele auf Verachtung wegen der Tibetpolitik. In Indien kontrastieren archaische Riten, Witwenverbrennungen und Kastenwesen mit der größten Demokratie der Welt, Slums in Kalkutta mit IT-Unternehmen in Bangalore. Darüber hinaus haben sich in den annähernd zeitgleich gegründeten Staaten sehr unterschiedliche politische Systeme durchgesetzt. In ihrem auf die Wettbewerbsfähigkeit beider Länder aufbauenden Vergleich kommen Rose und Gruppe zu dem Ergebnis, dass trotz der positiven Entwicklung Indiens in den vergangenen Jahren China in den meisten wirtschaftlichen Bereichen besser abschneidet. Dies ist vor allem in der makroökonomischen Stabilität des Umfeldes der Ökonomie begründet, das von großer politischer Stabilität, geringer Staatsverschuldung und niedrigen Budgetdefiziten geprägt ist.