Dieser Sammelband bietet eine gelungene Integration von politikwissenschaftlichen und juristischen Blickwinkeln: Von theoretisch-normativen Überlegungen aus Politik- und normativer Rechtswissenschaft ausgehend, wird eine Vielzahl von Fragen und Reflexionen ausgebreitet. An diese wird im weiteren Teil des Bandes auch auf klassisch juristische Art angeschlossen, dennoch bleiben politikwissenschaftliche Perspektiven nicht verschlossen. Somit bietet der Band gute Voraussetzungen dafür, sich möglichen Antworten auf die zugrunde liegenden Fragestellungen tatsächlich zu nähern: Auf welche Weise und in welchem Umfang ist das Gericht fähig, durch seine Tätigkeit widerstreitende politische Überzeugungen und unterschiedlichste gesellschaftliche Werthaltungen so zu integrieren, dass die politische Einheit erhalten bleibt? In welchem Maße gelingt es dem Gericht, die Grenzen, innerhalb derer Minderheitspositionen unberücksichtigt bleiben, so zu umreißen, dass die Mehrheitsentscheidungen erträglich erscheinen? (8) Inhalt: II. Grundkonsens und gesellschaftliche Integration durch Verfassungsrecht: Friedhelm Neidhardt: Formen und Funktionen gesellschaftlichen Grundkonsenses (15-30); Günter Frankenberg: Tocquevilles Frage: Zur Rolle der Verfassung im Prozeß der Integration (31-58). III. Felder bundesverfassungsgerichtlicher Rechtsprechung: Friedhelm Hufen: Die Bewahrung gesellschaftlicher Werte durch das Bundesverfassungsgericht (61-81); Ingwer Ebsen: Der Beitrag des Bundesverfassungsgerichts zum politischen Grundkonsens (83-109); Helmuth Schulze-Fielitz: Das Bundesverfassungsgericht und die öffentliche Meinung (111-144). IV. Bundesverfassungsgericht und gesellschaftlicher Grundkonsens: Alexander Blankenagel: "Ihr müßt draußen bleiben" - Gesellschaftliche Grenzziehung durch Verfassungsgerichte als Aspekt gesellschaftlicher Integration (147-167); Helge Rossen-Stadtfeld: Verfassungsgericht und gesellschaftliche Integration (169-195); Christian Bumke: Der gesellschaftliche Grundkonsens im Spiegel der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes (197-223). V. Die europäische Einbindung: Christian Starck: Nationaler Grundkonsens und Verfassungsgerichte (227-241); Armin von Bogdandy: Europäisierung der nationalstaatlichen Verfassung: Erosion des gesellschaftlichen Grundkonsenses? (243-261).