Bundesrepublik Deutschland und Vereinte Nationen 1949 bis 1963
Geschichtswiss. Diss. - Köster beschäftigt sich mit den Beziehungen der Bundesrepublik zu den Vereinten Nationen in einer Zeit, als Bonn noch kein Mitglied der Weltorganisation und in seinem außenpolitischen Handeln diversen Restriktionen unterworfen war. Gleichwohl zeigt die auf eine intensive Bearbeitung veröffentlichter und nicht veröffentlichter Quellen aus dem Bundeskanzleramt und dem Auswärtigen Amt fußende Darstellung, dass sich die westdeutsche Außenpolitik gelegentlich gleichwohl einen „beträchtlich[en]" (207) Spielraum abseits staats- und völkerrechtlicher Begrenzung eröffnen konnte. Nach der Klärung der Rahmenbedingungen des deutschen Kontakts zu New York sowie der detaillierten Rekonstruktion der Etablierung eines ständigen Beobachters bei den Vereinten Nationen, widmet sich Köster ausgewählten Fragestellungen und Bezugspunkten im Verhältnis Westdeutschlands zur UNO: der Debatte um die Kommission für freie Wahlen, der Frage eines Beitritts und die Behandlung der Wiedervereinigungsfrage vor den Vereinten Nationen. Zusätzliche Kapitel widmen sich der bundesrepublikanischen Rolle in den Sonderorganisationen und der westdeutschen „öffentlichen Meinung" zu den Vereinten Nationen im Untersuchungszeitraum der Kanzlerschaft Adenauers. Für diesen Zeitraum konstatiert Köster: „In der Außenpolitik der Bundesrepublik gegenüber den Vereinten Nationen lassen sich die großen Themen der jungen Bundesrepublik in ihrer paradigmatischen Bedeutung erkennen und näher betrachten: Westbindung, Souveränität, Deutschlandpolitik." (11) Insbesondere die Frage des Alleinvertretungsanspruchs wird in diesem Kontext mehrmals virulent. Dies gilt unter anderem auch für die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, deren Unterstützung durch das Auswärtige Amt ein Unterkapitel gewidmet ist.