Skip to main content
Gerhard de Haan / Udo Kuckartz / Anke Rheingans-Heintze

Bürgerbeteiligung in Lokale Agenda 21-Initiativen. Analysen zu Kommunikations- und Organisationsformen. Hrsg. vom Umweltbundesamt

Opladen: Leske + Budrich 2000; 216 S.; kart., 36,- DM; ISBN 3-8100-2555-0
Die Autoren hatten den Auftrag vom Umweltbundesamt, - im Zeitraum August 1996 bis Oktober 1998 - eine sozialwissenschaftliche Analyse der Lokale Agenda 21-Initiativen vorzunehmen. Dabei wurde nach ihren typischen Entwicklungsverläufen und den Bedingungen ihres Gelingens oder Scheiterns gefragt. "Im Mittelpunkt des Interesses standen die internen Organisationsstrukturen und -formen in den Lokale Agenda 21-Initiativen, also das, was man mit Beck als 'subpolitics' bezeichnen kann." (24) Die empirische Arbeit der Erziehungswissenschaftler (zwei Universitätsprofessoren und eine Graduierte) stößt in eine Wissens- und Erfahrungslücke und stellt daher einen wichtigen Beitrag (vor allem) zu Fragestellungen der Umweltkommunikation und zur Partizipationsforschung dar. Zur Analyse wurde zum einen eine bundesweite Materialsammlung und eine Explorierung der Binnenstruktur der Agenda-Initiativen vorgenommen, zum anderen fand vertiefend eine Feldforschung in Berliner Agenda-Prozessen statt. Ergänzt wurde dies durch ein Fachgespräch zur sozialwissenschaftlichen Umweltforschung. Bei diesen Forschungsarbeiten kamen verschiedene Methoden der empirischen Sozialforschung zum Einsatz. Trotz des mangelnden Engagements breiter Bevölkerungsschichten und Verbände, die nicht dem Umweltbereich entstammen, sowie einer Reihe von schlechten politischen und kommunikativen Rahmenbedingungen sprechen sich die Autoren dafür aus, "ein Stabilitätskonzept zu entwickeln, d. h. es geht um die Schaffung von Strukturen, die das Thema Agenda 21 auf Dauer stellen" (188). "Die Zukunft des Unternehmens 'Lokale Agenden' wird davon abhängen, ob es gelingt, die Themen, die sehr viele Individuen - in allerdings sehr unterschiedlicher Weise - bewegen und persönlich betreffen, zu Themen von Lokale Agenda-Prozessen zu machen." (187) Das ausführliche und übersichtliche Fazit ermöglicht es dem Leser, sich einen schnellen und umfassenden Überblick zu verschaffen. Praktikern und Verantwortlichen werden Handlungsnotwendigkeiten aufgezeigt und sie erhalten Empfehlungen für deren Bewältigung. Der Methodenteil und die Ausführungen zu der Bedeutung des Lokalen Agenda-Prozesses als Partizipations- und Mobilisierungsinstrument lassen allerdings eine Reihe von Fragen offen. Inhaltsübersicht: 2. Einleitung: Lokale Agenda 21-Initiativen als Subpolitik; 3. Das Forschungsdesign; 4. Die Organisation von Lokale Agenda 21-Initiativen; 5. Umweltkommunikation und Lokale Agenda 21: Die Akteure; 6. Umweltkommunikation und Lokale Agenda 21: Die Experten; 7. Umweltkommunikation und Lokale Agenda 21: Die Lokale Agenda 21 und das Konzept 'Nachhaltigkeit' aus der Sicht der Bürger.
Karsten Rudolf (KRu)
Dr.
Rubrizierung: 2.341 | 2.33 Empfohlene Zitierweise: Karsten Rudolf, Rezension zu: Gerhard de Haan / Udo Kuckartz / Anke Rheingans-Heintze: Bürgerbeteiligung in Lokale Agenda 21-Initiativen. Opladen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12191-buergerbeteiligung-in-lokale-agenda-21-initiativen_14553, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14553 Rezension drucken