Zwar gehört die Geschlechtergerechtigkeit zu den Zielen der europäischen Integration und es wurden von der EU zahlreiche Instrumente geschaffen, um die Gleichheit der Geschlechter zu befördern. Doch spiegelt sich der hohe Stellenwert der Chancengleichheitspolitik auf der programmatischen Ebene auch in der tagtäglichen Praxis wider? Werden die politischen Vorgaben von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten konsequent umgesetzt oder spielen Frauen- und Gleichstellungspolitik sowie Gender Mainstreaming eine eher untergeordnete Rolle? Diese Fragen beantworten die Herausgeberinnen, von denen zwei in führenden Positionen bei der IG Metall tätig sind, aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das Buch enthält neben Informationen über die bisherigen Strategien der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union und deren Umsetzung auch Berichte über die Erfahrungen österreichischer Gewerkschafterinnen, Informationen über Euro-Betriebsräte sowie die Zusammenarbeit in den Grenzregionen. Die überwiegend gewerkschaftlich orientierten Autorinnen zeigen, dass die Frauen in den Beitrittsländern zu den Verlierern des Transformationsprozesses zählen. Deshalb sei ein genderpolitisches EU-Aktionsprogramm nötig.