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Gertrude Klaffenböck / Eva Lachkovics / Südwind-Agentur (Hrsg.)

Biologische Vielfalt. Wer kontrolliert die globalen genetischen Ressourcen?

Frankfurt a. M./Wien: Brandes & Apsel/Südwind 2001; 295 S.; pb., 20,35 €; ISBN 3-86099-219-8
Im Zeitalter von Gentechnologie und nahezu totaler Kommerzialisierung der Lebensmittelproduktion gerät die biologische Artenvielfalt immer stärker in Gefahr. Internationale Konzerne besitzen mittlerweile bereits Patente auf traditionellem Saatgut, mit unabsehbaren Konsequenzen für die wirtschaftliche Existenz von Millionen Bauern in den Entwicklungsländern. Gleichzeitig bietet die Gentechnologie durchaus auch Möglichkeiten, dem Hunger als globalem Menschheitsproblem entgegen zu wirken. In diesem Buch wird das mit den Stichworten Hunger, Gentechnologie, biologische Vielfalt und den entsprechenden rechtlichen Regelungen umrissene Problemfeld analysiert. Es geht den Autorinnen und Autoren jedoch "nicht um die Erhaltung der biologischen Vielfalt als Museumswert, sondern als Grundlage der Ernährung der ganzen Welt, insbesondere aber als unmittelbare Existenz- und Kulturgrundlage für lokale und indigene Gemeinschaften in den Ländern des Südens" (18). Inhalt: I. Vom Erbe der Moderne zur neuen Kolonie: Wilhelmina Pelegrina: Die Grüne Revolution und ihre Hinterlassenschaft (23-41); Cary Fowler: Rechte an geistigem Eigentum und pflanzengenetische Ressourcen (43-59); Grain: Genmanipulation gegen Unterernährung (61-76). II. Biologische Vielfalt in lokalen Händen: Farida Akhter: Die Nayakrishi-Kampagne: Saatgut in die Hände der Frauen! (81-97); Peter Rosset: Kleinbäuerliche Betriebe sind produktiver (99-106). III. Patente auf Lebensformen im internationalen Kontext: Florianne Koechlin: Patente auf Lebewesen: Kontrolle über weltweite Ernährungsgrundlagen (111-120); Gurdial Singh Nijar: Patente auf Lebensformen: Bedrohung der biologischen und kulturellen Vielfalt (121-139); René Kuppe: Der Schutz des traditionellen umweltbezogenen Wissens indigener Völker (141-155). IV. Neuer Aufbruch zur internationalen Regulierung: Gurdial Singh Nijar: Zugang zu genetischen Ressourcen und traditionellen Wissenssystemen. Optionen für die nationale Gesetzgebung (161-179); Helmut Gaugitsch: Internationaler Handel mit GVOs, Risiko(-abschätzung), Haftung und Verantwortung (181-193); Tewolde Berhan Gebre Egziabher: Zusammenspiel von Wettbewerb im Handel und Vorsorge für das Überleben der Menschheit (195-205). V. Spezielle Aspekte des globalen politischen Diskurses: Peter Rosset: 12 Mythen vom Hunger (211-217); Stephen A. Marglin: Bauern und Naturwissenschaftler. Landwirtschaftssysteme und Wissenssysteme (219-241); Michael Flitner: Lokale Gemeingüter auf globalen Märkten (243-257); Gertrude Klaffenböck: Die Zukunft hat schon längst begonnen. Schlussfolgerungen und Handlungsperspektiven (261-274).
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.45 | 4.43 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Gertrude Klaffenböck / Eva Lachkovics / Südwind-Agentur (Hrsg.): Biologische Vielfalt. Frankfurt a. M./Wien: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14018-biologische-vielfalt_16794, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16794 Rezension drucken