Beiträge zu Aspekten der Staats-, Rechts- und Sprachphilosophie
Der Band versammelt vier lose in Zusammenhang stehende ideengeschichtliche und sprachphilosophische Studien zu Weber, Schmitt, Hegel, Rousseau und Searle. Im ersten Artikel versucht die Autorin im Anschluss an Matthias Eberl und Gary Ulmen Schmitts Anknüpfung an Webers Legitimitätskonzept nachzuzeichnen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider herauszuarbeiten. Die zwei folgenden Kapitel befinden sich im Umfeld zu Raths Dissertationsthema „Zur politischen Philosophie in Rousseaus kleineren Werken“ (siehe Buch-Nr. 40594) von 2010: Zunächst rekonstruiert sie Hegels Rousseauinterpretation, um deren wesentliche Differenzen in den jeweiligen methodischen und anthropologischen Prämissen begründet zu sehen. Im zweiten Artikel zeichnet Rath die durchaus positive Aufnahme von Rousseaus staatstheoretischen Überlegungen durch die Gründungsväter der Vereinigen Staaten nach, musste ihnen doch dessen Republikanismus durchaus attraktiv erscheinen. Auch wenn es Rath nicht weiter ausführt, korrigiert sie mit diesem richtigen Befund die insbesondere von Fraenkel und Talmon unterstellte Gegenüberstellung von kontinentaleuropäischer und angelsächsischer Demokratietradition. In ihrem Beitrag zu Searle, der sich von den anderen Studien etwas abhebt, referiert sie kurz dessen Sprechakttheorie, ohne dass richtig klar wird, was sie mit diesem Text sagen will, sodass sich dieser Beitrag eher als Prolegomenon einer weiterführenden Arbeit liest. Insgesamt sind vor allem ihre ideengeschichtlichen Ausführungen mehr als informativ, auch wenn sie sowohl sprachlich als auch argumentativ mitunter etwas defensiv vorgetragen werden.