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Aufstieg und Fall der „McNamara-Linie“

11.09.2017
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Michael Rühle

Am 7. September 1967, auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, kündigte der US-amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara in einer Pressekonferenz den Bau einer elektronischen Barriere südlich der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südvietnam an. Hochempfindliche Sensoren solltenRobert S. McNamara and General Westmoreland in Vietnam 1965Verteidigungsminister Robert McNamara und General William Westmoreland sprechen mit dem südvietnamesischen General Tee, August 1965. Foto: J. F. Fraley / Department of Defense nordvietnamesische Eindringlinge aufspüren, um sie anschließend mit Luft- und Artillerieschlägen zu bekämpfen. Durch die Eindämmung der Infiltration aus dem Norden erhoffte sich der Verteidigungsminister eine De-Eskalation des Konflikts als Grundlage für Friedensverhandlungen. Doch die nach ihrem intellektuellen Vater benannte „McNamara-Linie“ scheiterte an ihren zahlreichen politischen, technischen und militärstrategischen Unzulänglichkeiten. Ihr Schicksal markierte nicht nur den Anfang vom Ende der US-Intervention in Südostasien. Es bedeutete zugleich auch das Ende der „Goldenen Ära“, in der zivile Wissenschaftler als Berater der US-amerikanischen Regierung in militärischen Fragen fungierten. Auch heute noch, ein halbes Jahrhundert später, bietet die Geschichte über Aufstieg und Fall der „McNamara-Linie“ zahlreiche hochaktuelle Lehren, die es aufzuzeigen lohnt.
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Der vollständige Beitrag ist erschienen in Sirius – Zeitschrift für Strategische Analysen, Heft 3 / 2017: https://www.degruyter.com/view/j/sirius.2017.1.issue-3/sirius-2017-0060/sirius-2017-0060.xml?format=INT

 

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