Zu dem hier dokumentierten Gesprächskreis fanden sich Vertreter aus Afrika, Asien, Amerika und Europa in Kairo zusammen und debattierten unter der Moderation von Theo Sommer in drei Sitzungen über die Perspektiven einer gerechten Weltordnung. Entsprechend gliedert sich der Band in drei Abschnitte, die jeweils die Kurzreferate und Diskussionsbeiträge wiedergeben. Im ersten Teil geht es um philosophische Aspekte von Gerechtigkeit und die Frage, ob es ein gemeinsames, globales Verständnis von Gerechtigkeit geben sollte. Aufgabenfelder und Instrumente der Entwicklungspolitik sind die Themen des zweiten Teils. Die Bildung von Public Private Partnerships, die Unterstützung privaten Unternehmertums und die Förderung des Kleinkreditwesens werden als Erfolg versprechende Strategien angesehen. Konditionalität in der Entwicklungshilfe wird grundsätzlich befürwortet, wenn auch einige Teilnehmer kritisieren, „dass die Industrieländer ihre hohen Standards teilweise selbst nicht erfüllen“ (21). Im dritten Teil geht es um die politischen Handlungsmöglichkeiten und Prioritäten bei der Umsetzung einer gerechten Weltordnung. Darin findet sich ein Überblick über die EU-Entwicklungspolitik, ein Plädoyer für Freihandel sowie eine kritische Bewertung bisheriger Ansätze aus arabischer Perspektive. Der Band bietet freilich keine endgültigen Antworten oder gar fertige Konzepte und Lösungen, vielmehr spiegelt er eine kontrovers geführte und anregende Debatte über die zentralen Herausforderungen unserer Zeit wider.