Auf dem Weg in die Mitte. Öffentlichkeitsstrategien der Neuen Rechten
Politikwiss. Diss. Hamburg; Gutachter: J. Raschke. - Die Neue Rechte wird in der Forschung zum Rechtsradikalismus in mehrfacher Hinsicht kontrovers diskutiert. Da Benthin als Hauptproblem die „bisweilen erfolgreichen (Diskurs-)Strategien“ (9) der Neuen Rechten identifiziert, konzentriert er seine Analyse auf „die spezifisch neu-rechte politisch-kulturelle Praxis der strategischen Kommunikation“ (10). Ausgehend von Konzepten der Öffentlichkeitstheorie und der Bewegungsforschung will er damit die Frage nach den Akteurs- und Handlungsstrategien der Neuen Rechten beantworten. Dazu entwickelt er in den ersten drei Kapiteln einen theoretischen Bezugsrahmen, der zugleich einen kenntnisreichen Überblick über den wissenschaftlichen Diskussionsstand, wie auch eine überzeugend fundierte Konzipierung des eigenen Ansatzes darstellt. In den folgenden beiden empirischen Kapiteln untersucht der Autor neu-rechte Medientexte aus dem Zeitraum von 1997 bis 2003 mittels einer qualitativen Inhalts- und Diskursanalyse hinsichtlich Themenkarrieren, Deutungswissen und Öffentlichkeitsstrategien. In seiner akribischen Untersuchung kommt er zu dem Ergebnis, „dass der messbare Erfolg der Neuen Rechten nach wie vor begrenzt, aber dennoch vernehmbar ist“ (241). Die anspruchsvolle Arbeit repräsentiert den wissenschaftlichen „state of the art“ - insbesondere aus bewegungsanalytischer Perspektive - der jüngeren Entwicklung der Neuen Rechten und dürfte deswegen zur Pflichtlektüre der Rechtsradikalismusforscher gehören.