Aspekte der Asymmetrie. Reflexionen über ein gesellschafts- und sicherheitspolitisches Phänomen
Die meisten Autoren dieses Sammelbands sind mit Institutionen der österreichischen Streitkräfte verbunden. Sie nähern sich dem Begriff der Asymmetrie und seinen Implikationen aus unterschiedlichen Perspektiven. Auf sehr grundsätzlicher Ebene werden in einem hoch emotionalen Beitrag, der die konservativen Grundannahmen des Verfassers widerspiegelt, westlicher Relativismus und Dekadenz als Faktoren dargestellt, die die asymmetrische Auseinandersetzung zwischen dem Westen und dem Rest der Welt verschärfen. Ebenfalls auf theoretischer Ebene werden u. a. die Rolle des staatlichen Gewaltmonopols (bzw. dessen Abwesenheit) für asymmetrische Konflikte und der Begriff der Asymmetrie in den Großtheorien der Internationalen Beziehungen untersucht. Dabei beschränken sich die Autoren weitgehend auf die Darstellung des gegenwärtigen Forschungsstandes. Unter dem Überbegriff „realpolitische Aspekte“ beschäftigen sich einige mit der Beziehung von Ökonomie und Asymmetrie (in weitgehendem Nachvollzug Münkler’scher Thesen), mit der Rolle von Massenmedien und Kommunikation in asymmetrischen Konflikten und mit der Natur bzw. den Konsequenzen asymmetrischer Konflikte aus militärisch-operativer Sicht. Auch bei diesen Beiträgen steht weniger innovative Thesenbildung als eine umfassende Darstellung bekannter Thesen und Sachverhalte im Mittelpunkt.