Unter der Prämisse, dass der amerikanische Traum für die USA nicht mehr trägt und stattdessen zur Handlungsmaxime der asiatischen Staaten wurde, nehmen Pilny und Reid die Leser mit auf eine Reise durch Gegenwart und Zukunft des westlichen und östlichen Energiekonsumverhaltens. „Die Amerikaner sind die gierigsten Energieverbraucher der Welt […], doch die Chinesen wollen, was der durchschnittliche US-Verbraucher bereits hat, und je wohlhabender sie werden, desto energiehungrige[r]“ (21). Die Spirale der erhöhten Energienachfrage scheint trotz endlicher Ressourcen und angesichts der Umweltschäden unaufhaltbar. Die beiden Autoren formulieren zwei Ansprüche, die sie mit ihrem Buch verfolgen: zum einen „den großen Energie-Poker unter die Lupe zu nehmen“ und das „Katz-und-Maus-Spiel der größten Volkwirtschaften der Welt“ (16) zu entlarven. Zum anderen wollen sie die Leser über den Irrglauben an immer währende Energievorräte aufklären und für eine Verantwortung im alltäglichen Umgang mit diesen sensibilisieren. Das Plädoyer, das einer solchen Abhandlung folgt, liegt auf der Hand: Die Schaffung von billiger und nachhaltiger Energie sei das Allheilmittel für eine gerechte und prosperierende Zukunft. Ob mit diesem Buch allerdings der richtige Weg aufgezeigt wird, bleibt kritisch zu hinterfragen. Die Perspektive von Pilny und Reid ist viel zu sehr auf wirtschaftliche Aspekte ausgerichtet und blendet die Komplexität gesellschaftlicher, politischer und kultureller Entscheidungsstrukturen teilweise völlig aus. Auch die Annahme, dass der Motor allen menschlichen Strebens das amerikanische Verständnis von Glück und Wohlstand ist, scheint doch zu eng gefasst.