Skip to main content
Manfred Ritter / Klaus Zeitler

Armut durch Globalisierung. Wohlstand durch Regionalisierung

Graz/Stuttgart: Leopold Stocker Verlag 2000; 143 S.; hardc., 29,90 DM; ISBN 3-7020-0883-7
Die Globalisierung der Wirtschaft bezeichnen die Autoren - Ritter ist Regierungsdirektor in der bayerischen Staatsverwaltung und Zeitler wirkte über 22 Jahre als Oberbürgermeister von Würzburg - als "'Seuche', die tödlich enden wird, wenn man sie nicht bekämpft" (5). Sie gehen davon aus, dass die Globalisierung ihre Verheißungen nicht erfüllen wird, sondern vielmehr Sozialabbau, Massenarbeitslosigkeit und eine Entdemokratisierung die Folgen sein werden. Um dieser "'Krankheit der Weltwirtschaft'" (5) zu begegnen, entwerfen sie das Modell einer großräumigen Regionalisierung, das die Abschirmung von Zusammenschlüssen von Staaten - wie beispielsweise der Europäischen Union - durch gemeinsame Zollaußengrenzen umfasst. Nur so sehen Ritter und Zeitler die soziale Marktwirtschaft bewahrt und nur so lässt sich eine weitere Ökologisierung des Wirtschaftssystems durchsetzen. Die Umsetzung ihres Konzeptes würde sich ihrer Meinung nach weder auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft noch die Entwicklungsländer negativ auswirken. Aus dem Inhalt: Erster Teil: I. Globalisierung als historische Weichenstellung: 1. Verlagerung der weltpolitischen Kräfteverhältnisse; 2. Verlagerung der Industrie; 3. Alternativen zur Globalisierung. II. Globalisierung - Ende der Illusionen? 1. Was haben die Europäer zu erwarten?; 2. Auf dem Weg zu einer globalen Verantwortungsgemeinschaft?; 3. Was ist Globalisierung; 4. Politische Machtinstrumente zur Durchsetzung der Globalisierung; 5. Rette sich, wer kann?; 6. Der Globalisierungsschock. III. Grundsatzprobleme der Globalisierung: 1. Ein Arbeitsplatzmodell des "Club of Rome"; 2. Der Nationalstaat als Voraussetzung der Sozialstaatlichkeit; 3. Europa verliert im globalen Wettstreit gegenüber den USA; 4. Wie reagiert Asien auf die Globalisierung?; 5. Die Ideologie des globalen Wettbewerbs; 6. Die Export-Ideologie; 7. Zerstörung der nationalen Wirtschaftsstrukturen; 8. Die Globalisierung der Finanzmärkte. Zweiter Teil: IV. Schutzzölle und großräumige Regionalisierung: 3. Sind Schutzzölle notwendig?; 4. Zölle als Bestandteil staatlicher Souveränität; 5. Schutzzölle für "Exportländer"?; 6. Zoll und soziale Marktwirtschaft; 7. Das Ende der "Wegwerfgesellschaft"; 8. Behindern Zölle unseren Export?; 9. Schutzzölle in den USA? V. Das Regionalisierungsmodell: 1. Kleinere Einheiten überleben besser; 2. Entmachtung der Politik; 3. Regionalisierung in der Geschichte; 4. Die Region als "geschlossenes System"; 5. "Verträglichkeit" der Mitglieder der Region; 6. Die richtige Größe der Region; 7. Weltweite Arbeitsteilung?; 8. Die richtige Bewertung der Außenhandelsstatistik. VI. Ein Modell, das für alle schafft: 1. Nur noch arm oder reich?; 2. Massenarbeitslosigkeit als Schicksal?; 3. Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft; 4. Das Gleichgewicht von Arbeitsplatz-Angebot und -Nachfrage; 5. Nützt die Regionalisierung den Gewerkschaften?; 6. Konjunkturprogramme; 7. Der Kreislauf des Geldes; 8. Regionalisierung und Umwelt. VII. Außenhandel der Region: 1. Flexible Modelle gegen Liberalisierungsexzesse; 2. Gestaltungsmöglichkeiten des Außenhandels; 3. Verhältnis zu anderen Hochlohnländern; 4. Zusammenarbeit mit Rohstoffländern; 5. "Wirtschaftsfestung" Europa.
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.2 | 4.43 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Manfred Ritter / Klaus Zeitler: Armut durch Globalisierung. Graz/Stuttgart: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12327-armut-durch-globalisierung_14724, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14724 Rezension drucken