Zwei Tendenzen lassen sich aus den Texten dieses Bandes ablesen: 1. Ökonomische und soziale Problemlagen sind heute mehr und mehr globale Herausforderungen, die nach international koordinierten Lösungen verlangen. 2. Dennoch bleiben die wirtschaftliche Entwicklung, ihre Krisen und deren Bewältigung immer auch gebunden an die jeweiligen historischen und kulturellen Bedingungen einzelner Länder und Regionen. Die unterschiedlichen Voraussetzungen und Entwicklungspfade in Deutschland und Korea sowie die je eigenen Sichtweisen, die Wissenschaftler dieser Länder an aktuelle Fragestellungen anlegen, stehen im Zentrum der Beiträge dieses Bandes. Er stellt das Ergebnis von zwei Deutsch-Koreanischen Kolloquien dar, die im September 2006 in Seoul und im Juli 2007 im Kloster Plankstetten (bei Ingolstadt) stattfanden. Die Beiträge des ersten Themenblocks kreisen um das Thema Arbeitswerte. Diese werden in der Philosophie und katholischen Soziallehre, in ihrer Fixierung in der Verfassung sowie im unternehmerischen Handeln und im Hinblick auf die Humanisierung der Arbeit betrachtet. Um die Grundlagen von Sozialstaat und Sozialpolitik geht es im zweiten Abschnitt. Dabei werden Fragen der Wohlfahrt im Spannungsfeld zwischen staatlichem Handeln und gesellschaftlichem Engagement angesprochen; die Rolle von Nichtregierungsorganisationen sowie der katholischen Sozialdienste in Korea werden thematisiert. Ein Vergleich zwischen den beiden Ländern wird nicht direkt vorgenommen, sondern in den einzelnen Beiträgen jeweils die Situation im Land beschrieben. Zwar enthält der Band ein Vorwort der Herausgeber, doch fehlt ein synthetisierendes Kapitel, in dem die Ergebnisse der Beiträge noch einmal in vergleichender Weise hätten zusammengefasst werden können.