Im Vorfeld des Superwahljahres 2009 ging es im Rahmen einer Ringvorlesung des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin um die unterschiedlichen Aspekte des Wahlkampfes, deren Referate in diesem Sammelband dokumentiert sind. So setzt sich der Polito-Linguist Josef Klein mit der historischen Entwicklung von Wahlkämpfen auseinander, indem er einen zeitlichen Bogen von Marcus Tullius Cicero bis zu Barack Obama spannt. Die mediale Interaktion der Politik und ihr Bestreben, die jeweils eigenen Kandidaten ins rechte Licht zu rücken, erörtert der Journalist Jens König. Barbara Witte und Bettina Gaus setzen sich vornehmlich mit der Rolle der neuen Medien auseinander. Während Witte dabei den Einfluss moderner Web-2.0-Kommunikationsmöglichkeiten, wie etwa den Kurznachrichtendienst Twitter, beleuchtet, beschreibt Gaus die Wahlkampfstrategie Obamas. Letztere habe gezielt die Mobilisierung junger Wähler über das Internet gefördert. Wie Mobilisierung erreicht werden kann, erklärt Michael Kronacher aus der Perspektive einer Werbeagentur. Auf die Bedeutung von Meinungsforschungsinstituten, die neben objektiven Messungen durch ihre Befragungsergebnisse teilweise selbst beeinflussend als Akteure auftreten, geht Hans-H. Langguth ein. Jedoch zeigten die letzten Wahlen, so Langguth, dass sich die Wähler von der Diktion der Meinungsumfragen in ihrer tatsächlichen Entscheidung verstärkt wieder emanzipierten. In den Beiträgen von Matthias Wambach und Christian Walther werden Chancen und Risiken von direkter Demokratie/Plebisziten angesprochen. Des Weiteren setzt sich die Journalistin Tissy Bruhns mit der Charakteristik des Wahlkampfes im Umfeld der Wirtschaftskrise auseinander. In weiteren Texten geht es um den Europawahlkampf 2009 und die direktere Einbeziehung des Bürgers in den Wahlkampf mithilfe der Errichtung von Dialogplattformen.