Die Herausgeber nehmen den 200. Geburtstag Tocquevilles zum Anlass für ihr Buch und stellen darüber hinaus fest, dass sein Denken kaum in Deutschland, wohl aber in Frankreich und den USA seit Jahren wieder intensiv gepflegt wird. Auch deswegen dieser kleine Sammelband, der durchweg Originalbeiträge enthält. Der mit „Wirkungen“ überschriebene dritte Teil des Bandes wartet dann dankenswerterweise auch mit zwei Texten auf, die sich zum einen mit Blick auf Europa (Urs Marti) und zum anderen mit Blick auf die USA (Thomas Clark) explizit dieser Wirkungsgeschichte widmen und so auch einen informierten Einblick in die jüngsten Arbeiten mit und über Tocqueville geben. Darüber hinaus lautet der Titel des ersten Teiles „Zentralisation“, der des zweiten „Gleichheit und Freiheit“. In Teil eins schreiben Harald Bluhm über die „Zentralisierung der Macht“ und Michael Hereth über die „Dezentralisierung und politische Sitten“. Der zweite, umfangreichste Abschnitt enthält Beiträge zur liberalen Demokratie (Karl-Heinz Breier und Tilman Mayer/Thomas Wolf) sowie zu Staat und Religion (Herb) und Gleichheit (Hidalgo). Zumindest für die deutsche Debatte zu Tocqueville ist dieser Band ein wichtiger Anstoß - gerade deswegen, weil er durchweg auch mit anglo- und frankophonen Werken arbeitet. Aus dem Inhalt: Karlfriedrich Herb / Oliver Hidalgo: Tocquevilles Staatsverständnis (13-22) 1. Zentralisation Harald Bluhm: Die Zentralisierung der Macht im modernen Staat (25-48) Michael Hereth: Dezentralisierung und politische Sitten bei Alexis de Tocqueville (49-60) 2. Gleichheit und Freiheit Karl-Heinz Breier: Liberale und despotische Demokratie (63-82) Karlfriedrich Herb: Staat und Religion - Die politische Vernunft in den Grenzen des Glaubens (83-95) Tilman Mayer / Thomas Wolf: Alexis de Tocqueville und der Liberalismus (97-109) Oliver Hidalgo: Hierarchie und Gleichheit - Tocqueville und die Kunst der Freiheit im demokratischen Staat (111-132) 3. Wirkungen Urs Marti: Tocquevilles Wirkungsgeschichte in Europa (135-153) Thomas Clark: Die Démocratie in Amerika: Zur Wirkungsgeschichte Tocquevilles in den Vereinigten Staaten (155-175)