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Rene Schreiber

Alexander Dubcek

Norderstedt: Books on Demand 2010; 43 S.; 9,99 €; ISBN 978-3-8391-8367-0
„In der folgend [sic!] Arbeit möchte ich gemäß dem Titel die Zeit zwischen Gottwalds Tod 1953 und dem Vorabend des Prager Frühlings betrachten“ (2), so das erklärte Ziel Schreibers. Leider findet sich der Untertitel, auf den er sich bezieht, nur online in der Ankündigung, nicht aber auf dem Cover oder im Buch. Eine Seite später dann präzisiert Schreiber sein erklärtes Vorhaben noch: „Wie die Situation unter Novotný aus sah [sic!], wie die Beziehung zwischen der KP der Tschechoslowakei in Prag (KPČ) und der slowakischen KP (KPS) in Bratislava verlief, warum Dubček eine Neugestaltung wollte, wer Alexander Dubček war, aber auch die Ursachen für den ‚Prager Frühling’ sollen auf den folgenden Seiten behandelt werden“ (3). Bereits hier deutet sich eine Unstrukturiertheit an, die auf den folgenden Seiten bestätigt wird. Schreiber springt innerhalb von drei Kapiteln von Dubčeks Leben zu eingeführten, aber kurze Zeit später wieder zurückgenommenen Reformen in der Tschechoslowakei (er schreibt aber nicht vorrangig über die Säuberungsaktion in der ČSSR, wie er in der Überschrift ankündigt!), um dann wieder zurückzukehren zu Dubčeks Studium. Auch in den beiden längeren Kapiteln (Nummerierung fehlt, es handelt sich um die beiden letzten) erscheint die Darstellung der Handlungen Dubčeks und Novotýs im Kontext der politischen Ereignisse wirr. Schreiber kann nicht wie angekündigt klären, warum Dubček eine Neugestaltung wollte, sondern nur dass er sie wollte. Ein Resümee oder Abschlusskapitel fehlt gänzlich – die ausschließlich deskriptiven Ausführungen bleiben ohne politikwissenschaftliche Einordnung oder gar Analyse. Die inhaltlichen Sprünge werden durch sprachliche Unzulänglichkeiten begleitet (nur ein Beispiel: „Am 3. August wurde eine Konferenz in Bratislava einberufen. Diese Konferenz sollte dienen um den Warschauer Brief und seinen Antwortbrief aus der Welt zu schaffen.“ (38)). Vor diesem Hintergrund erscheinen die formalen und zuhauf gemachten orthographischen Fehler fast schon zweitrangig.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.61 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Rene Schreiber: Alexander Dubcek Norderstedt: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33463-alexander-dubcek_40048, veröffentlicht am 13.04.2011. Buch-Nr.: 40048 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken