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Ralf Mai

Abwanderung aus Ostdeutschland. Strukturen und Milieus der Altersselektivität und ihre regionalpolitische Bedeutung

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2004 (Europäische Hochschulschriften: Reihe XXII, Soziologie 394); 257 S.; brosch., 45,50 €; ISBN 3-631-51733-5
Diss. Bamberg. - Raumordnung und Regionalplanung sind in Deutschland am Leitbild einer dezentralen Siedlungsstruktur und der Sicherung aller Regionen als Lebensraum für die Bevölkerung ausgerichtet. Dieses Ziel wird durch die faktische demografische Entwicklung - zumal im Kontext der deutschen Einigung - erheblich gefährdet: Durch Abwanderung verlor Ostdeutschland zwischen 1990 und 1999 rund 820.000 Einwohner an Westdeutschland. In einer sehr differenzierten Analyse befasst sich der Autor mit Ursachen und Verlaufsformen der ost-westdeutschen Binnenmigration seit 1991. Untersuchungseinheiten der statistischen Auswertung sind die Kreise Ostdeutschlands; im Zentrum des Interesses steht dabei die „Altersselektivität" der Wanderungen, „also die in den jeweiligen Altersgruppen in Intensität und Richtung unterschiedlich ausgeprägten Wanderungsbewegungen" (17). Die Befunde werden in einer nach sozioökonomischen Ausstattungsmerkmalen differenzierten Typologie regionaler Milieus zusammengefasst. Insgesamt zeichnet sich ein Bild ab, demzufolge die demografische und regionale Entwicklung Deutschlands künftig stärker von Gewinner/Verlierer-Mustern geprägt sein wird - primär zulasten peripherer Gebiete.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.343 | 2.325 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Ralf Mai: Abwanderung aus Ostdeutschland. Frankfurt a. M. u. a.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21041-abwanderung-aus-ostdeutschland_24550, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24550 Rezension drucken