Die Formen der politischen Auseinandersetzungen sind laufend Veränderungen unterworfen. Carl von Clausewitz hat dies in seinem berühmten Bild des Chamäleons für den Wandel des Krieges charakterisiert. Konflikte zwischen Staaten werden heute hybrid und unterhalb der völkerrechtlich relevanten Schwelle für internationale bewaffnete Auseinandersetzungen ausgetragen. In der Folge muss sich auch die Sicherheitspolitik darauf ausrichten und das Verteidigungsdispositiv neu definieren: Hybriden Konflikten muss wirksam bereits im nicht-militärischen Raum begegnet werden.
Das Ende des Ersten Weltkrieges – des Großen Krieges – wird sich 2018 zum hundertsten Mal jähren. Für Herfried Münkler ist er „der Brutkasten, in dem fast alle Technologien, Strategien und Ideologien entwickelt wurden, die sich seitdem im Arsenal politischer Akteure befinden“. Im Blickpunkt dieses Bandes steht nun der Wandel von Krieg im 21. Jahrhundert – er ist komplexer, volatiler, gesellschaftszentrierter und informationsintensiver geworden. Krieg zu verstehen soll helfen, ihn zu vermeiden, erklärt Herausgeber Hans-Georg Ehrhart die Intention, die hinter den Beiträgen steht.
Margaret MacMillan schaut kulturgeschichtlich auf das Phänomen des Krieges. Wie bringen Gesellschaften diese logistische Mammutaufgabe überhaupt zustande und wie wirken Kriege katalysatorisch auf ihre Entwicklungen ein? Begünstigt all dies Fortschritte, für die etwa im Frieden keinerlei Anstrengungen in Kauf genommen würden? Der Krieg, als Politik mit dem Mittel der Gewaltanwendung, begleite die Menschen seit jeher, auch wenn sich die Anlässe und Arten der Auseinandersetzungen durch die Jahrhunderte hindurch diversifizierten. Michael Rohschürmann hat das Buch für uns gelesen.