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95 Ergebnisse gefunden

Aaron Sahr: Die monetäre Maschine. Eine Kritik der finanziellen Vernunft

Aaron Sahr

Die monetäre Maschine. Eine Kritik der finanziellen Vernunft

München, C. H. Beck 2022

Was ist Geld eigentlich? Aaron Sahr antwortet auf diese Frage mit Rückgriff auf die Modern Monetary Theory in seinem Buch wie folgt: Geld ist Infrastruktur. Und das ist es, ohne Banken hierfür zu brauchen. Diesem Gedanken wird, aus Sicht von Florian Geisler lohnend, so weit wie möglich nachgegangen, um an kritischen Erkenntnissen zu so mancher aktuell diskutierten demokratischeren Alternative zur Marktökonomie, zur Romantisierung der Realwirtschaft oder der faktischen Trennung von Wirtschafts- und Geldpolitik innerhalb der Europäischen Union hinzu zu gewinnen.

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Acht Punkte für eine globale Agenda strukturellen Wandels nach der COVID-19-Pandemie. Triebwerke der sozial-ökologischen Transformation

Martens Corona

Der Jens Martens bezweifelt, dass die vom Weltwirtschaftsforum als Antwort auf die Covid-19-Pandemie gestartete Initiative eines „Great Reset“ des Kapitalismus hilft, die aktuellen Krisen tatsächlich zu überwinden. In dem von einer globalen Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft, u. a. dem Global Policy Forum, herausgegebenen Bericht „Spotlight on Sustainable Development 2020“ wird stattdessen eine Agenda formuliert, die für acht Politikbereiche Reformen und auch Veränderungen in den zugrunde liegenden Narrativen vorsieht, wie Jens Martens schreibt. Hierzu zähle etwa die Durchsetzung der Klimagerechtigkeit. 

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Branko Milanović: Visions of Inequality. From the French Revolution to the End of the Cold War

Visions of Inequality

Cambridge/London, Harvard University Press 2023
Für unsere Rezensentin Tamara Ehs hat Branko Milanović in seinem jüngsten Buch eine „unverzichtbare Chronik für unser Verständnis von Ungleichheit“ vorgelegt. Milanovićs kontextualisierende Untersuchung der Ideen einschlägiger Ökonomen führt von Francois Quesnay über Karl Marx bis zum Kalten Krieg, in der die Ungleichheitsforschung laut Milanović aufgrund einer „kulturellen Hegemonie der Reichen“ vernachlässigt wurde. Der Fokus auf sozioökonomische Ungleichheit sei, so fügt Ehs hinzu, insbesondere für die aktuellen Debatten um die Repräsentationskrise der Demokratie anschlussfähig. 
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Die Welt des Stephen K. Bannon. Wie revolutionär ist die Trump-Administration?

Steve Bannon. Foto: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America (Wikimedia Commons)

Der Artikel ist dem Weltbild des strategischen Chefberaters von Donald Trump gewidmet, wobei Joachim Krause ausdrücklich polemische Verkürzungen vermeidet. Die zentralen Elemente der Gedankenwelt des Stephen K. Bannon sind eine Orientierung an einem zyklischen Weltbild, eine Kritik am Kapitalismus und am politischen Establishment sowie die Furcht vor einer neuen Welle eines Totalitarismus, die aus dem politischen Islam entstehen könnte.

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Energiesicherheit unter Bedingungen der Dekarbonisierung von Wirtschaft und Verkehr

Frank Umbach blickt für SIRIUS – Zeitschrift für Strategische Analysen auf die neuen Sicherheitsherausforderungen, die im Rahmen mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und den Zielsetzungen des European Green Deal entstehen können. Dabei spricht er sich unter anderem für eine Diversifizierung im Import von kritischen Rohstoffen aus und macht deutlich, wie und wo die beteiligten Industriezweige von einer Politik profitieren, die neue geopolitische Abhängigkeiten schon heute strategisch antizipiert und dem mit entsprechenden Konzepten zu begegnen weiß.

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Leon Wansleben: The Rise of Central Banks. State Power in Financial Capitalism

The Rise of Central Banks. State Power in Financial Capitalism

Cambridge, MA: Harvard University Press, 2023

Die politische Bedeutung von Zentralbanken ist in der Eurokrise sowie spätestens während der Inflation infolge des Ukrainekriegs zu einem Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzung geworden. Dahinter steht jedoch eine jahrzehntelange Entwicklung, wie Leon Wansleben in „The Rise of Central Banks“ zeigt. Während er diese nachzeichnet, geht er insbesondere auf die Auswirkungen der Zentralbankpolitik auf die Struktur des Finanzsektors ein. Max Lüggert hebt diese Leistung in seiner Rezension positiv hervor, hätte sich jedoch gewünscht, dass der Autor insbesondere die Rolle der Europäischen Zentralbank stärker einbezogen und seine Analysen angesichts aktueller Entwicklungen zu konkreten Vorschlägen weiterentwickelt hätte.

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Mariano Barbato: Wetterwechsel. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Scholz

Wetterwechsel. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Scholz

Frankfurt am Main, Campus Verlag 2022

Mariano Barbato argumentiert in seinem Buch, dass die deutsche Außenpolitik hauptsächlich von Kontinuitäten statt von Brüchen geprägt sei. Eine Konstante sei beispielsweise das Ausspielen Deutschlands ökonomischer Stärke. Barbatos Buch setze gute Geschichtskenntnisse voraus, biete jedoch einen guten Einstieg und Überblick über 150 Jahre Außenpolitik, so unser Rezensent Michael Rohschürmann.

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Quinn Slobodian: Kapitalismus ohne Demokratie. Wie Marktradikale die Welt in Mikronationen, Privatstädte und Steueroasen zerlegen wollen

Berlin, Suhrkamp 2023

Der Ideenhistoriker Quinn Slobodian nimmt in seinem neuen Buch die real verwirklichten Utopien einer anarchokapitalistischen, antistaatlichen Denkströmung in den Blick, die in Form von Steueroasen und Sonderwirtschaftszonen für eine Wirtschaft frei von staatlichen und demokratischen Einflüssen steht. Lars Döpking lobt in seiner Rezension das Buch sowohl für seine stilistisch äußerst lesenswerte Gestaltung als auch für die inhaltlichen Inspirationen, die es unter anderem mit Blick auf die Erforschung von politökonomischen Größeneffekte von staatlich verfassten Kapitalismen bietet.

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Regieren am Fuße einer wirtschaftlichen „Eigernordwand“? Sieben wirtschaftspolitische Herausforderungen für die neue Bundesregierung

Eiger 1 

Wirtschaftspolitisch wird die neue Bundesregierung vor schwierigen, aber nicht unlösbaren Aufgaben stehen, befindet Rolf J. Langhammer in seinem Kommentar „Regieren am Fuße einer wirtschaftlichen ,Eigernordwand‘?“. Wenngleich noch viele Entwicklungen im Dunkeln lägen, lassen sich nach Langhammer bereits jetzt sieben zentrale Felder identifizieren, auf denen die neue Regierung wirtschaftspolitisch aktiv werden müsse. Diese reichen vom Abbau des Produktionsstaus über die Einebnung der Chancenungleichheit bis zum Kampf gegen den Klimawandel. 

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Stefan Schulz: Die Alten-Republik. Wie der demographische Wandel unsere Zukunft gefährdet

Die Alten-Republik. Wie der demographische Wandel unsere Zukunft gefährdet

Hamburg, Hoffmann und Campe 2022

Deutschland ist demografisch das zweitälteste Land weltweit. Dieses Problem sei noch nicht im notwendigen Maße im Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit angekommen, obwohl bereits Effekte für das Wirtschafts- und Sozialsystem spürbar sind. Stefan Schulz beginnt sein Buch daher mit der beherzten Aussage „Wir werden also lernen müssen zu schrumpfen“. Leider gelinge es ihm in der Folge nicht, seine spannenden Gedankengänge zu vertiefen, so unser Rezensent Rainer Lisowski: Obwohl gern und an viele Adressaten gerichtet Kritik ausgeteilt werde, bleibe das Buch eher deskriptiv.

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