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164 Ergebnisse gefunden

Philip Manow: Die Politische Ökonomie des Populismus

Philip Manow

Die Politische Ökonomie des Populismus

Berlin, Suhrkamp Verlag 2018

Bei der Debatte über den Populismus beobachtet Philip Manow ein Theoriedefizit und einen „Moralüberschuss“, sie gleiche einem hilflosen Abgesang auf die Demokratie. Übersehen werde die Verbindung zwischen Populismus und Kapitalismus, denn in Ersterer sieht der Autor eine Protestartikulation derjenigen, die sich durch die Globalisierung benachteiligt oder bedroht sehen. Unterschiedliche Formen des Populismus seien auf geografisch variierende Ausprägungen der Wirtschaftssysteme der Nationalstaaten zurückzuführen. Manow plädiert für eine stärkere Differenzierung diverser Kapitalismen und Populismen.

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Phoenix aus der Asche: Wie al-Qaida sich neu erfindet und wieder an Stärke gewinnt

Landkarte arabischeWelt quelle weltkarte com

Al-Qaida hat einen Wandel durchlaufen und gewinnt wieder an Stärke, so die Beobachtung von Florian Wätzel. Während die Kernorganisation an Einfluss verloren hat, haben sich ihre Ableger verselbstständigt. Der Zusammenbruch von Staatlichkeit in Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas als Folge des Arabischen Frühlings hat den Dschihadisten weitreichende Handlungsmöglichkeiten eröffnet. Wo politische Instabilität eine effektive Terrorismusbekämpfung verhindert, eröffnen sie neue Fronten, rekrutieren Kämpfer und vergrößern ihren Einfluss. Von Terroroperationen im Ausland und damit von Osama bin Ladens globalen Dschihad gegen den Westen nehmen sie hingegen Abstand, um ihre bisherigen Erfolge in der eigenen Heimat nicht durch Vergeltungsschläge des Westens zu gefährden.

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Radikalisierung: Forschung für die Praxis

... ausgerichtete Anwerbestrategie, gewinnen Forschungen im Bereich der Radikalisierung und De-Radikalisierung zunehmend an Bedeutung und politischer Relevanz. Mit diesem Überblick werden ausgewählte Forschungseinrichtungen ......

Reinhold Vetter: Nationalismus im Osten Europas. Was Kaczynski und Orbán mit Le Pen und Wilders verbindet

Reinhold Vetter

Nationalismus im Osten Europas. Was Kaczynski und Orbán mit Le Pen und Wilders verbindet

Berlin, Ch. Links Verlag 2017 (Politik/Zeitgeschichte)

In Europa zeigt sich ein Nationalismus, der aus ideologischen Versatzstücken zusammengesetzt ist, dazu zählen Glorifizierungen von nationaler Homogenität, Traditionswerten und partikularen Leitkulturen einerseits und andererseits die Abwehr alles Fremden, sei es in Gestalt von Flüchtlingen, sei es in Gestalt eines kulturellen oder religiösen Pluralismus. Der Publizist Reinhold Vetter fragt nach den Gründen dieser nationalistischen Strömungen insbesondere in den ost- und mitteleuropäischen Staaten, ins Zentrum seiner Analyse stellt er die nationalkonservativen, populistischen und rechtsradikalen Parteien, die regieren und damit über politische Gestaltungsmacht verfügen.

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Richard English: Does Counter-Terrorism Work?

Oxford, Oxford University Press 2024

Der Terrorismusforscher Richard English fragt, ob (und wann) Terrorismusbekämpfung funktioniert. Unter Rückgriff auf drei Fallkonstellationen aus seiner 2016 erschienenen Vorgängerpublikation „Does Terrorism work?“ – Afghanistan und Irak, Nordirland sowie Israel – erarbeitet er nun Merkmale, die der Terrorismusabwehr zum Erfolg verhelfen könnten. Herausgekommen sei ein lesenswertes Buch, das diese wichtige Thematik dezidiert aus historischer Perspektive beleuchte und dabei u. a. strategisch „bemerkenswerte Widersprüche innerhalb der jeweiligen Fälle“ offenbare, lobt unser Rezensent.

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Roger de Weck: Die Kraft der Demokratie – Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre

Roger de Weck

Die Kraft der Demokratie – Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre

Berlin, Suhrkamp 2020

Mit seinem Buch Die Kraft der Demokratie ist Roger De Weck ein gut lesbarer Beitrag zur gegenwärtigen Debatte über den Zustand der liberalen Demokratie gelungen, findet unsere Rezensentin Frauke Schröder. Das Buch des ehemaligen Chefredakteurs der Zeit zeigt in Schröders Augen überzeugend die Widersprüche in der Argumentation der Neuen Rechten auf, arbeitet schlüssig die aktuellen Schwächen, aber auch die Stärken der Demokratie heraus und weist eine Richtung für ihre Weiterentwicklung. An manchen Stellen allerdings wünscht sich die Rezensentin mehr Tiefgang. 

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Ruud Koopmans: Das verfallene Haus des Islam. Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt

Ruud Koopmans

Das verfallene Haus des Islam.
Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt

München, C. H. Beck 2020

Einen Hauptgrund dafür, dass die „islamische Welt in den letzten fünfzig Jahren an fast allen Fronten stagniert hat oder in einigen Fällen sogar in die Barbarei zurückgefallen ist“, sieht Ruud Koopmans im islamischen Fundamentalismus. Anhand empirischer Studien setzt er sich mit der Diskriminierung von (religiösen) Minderheiten und von Frauen innerhalb der islamischen Welt, der Rolle des Westens sowie dem Zusammenhang von Islamismus und Terrorismus auseinander. Die Lösung der Konflikte liege in der Mitte der islamischen Gemeinschaft selbst. Liberale Muslime sollten sich massenhaft gegen Gewalt im Namen ihres Glaubens erheben.

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Samuel Salzborn (Hrsg.): Antisemitismus seit 9/11. Ereignisse, Debatten, Kontroversen

Samuel Salzborn (Hrsg.)

Antisemitismus seit 9/11. Ereignisse, Debatten, Kontroversen

Baden-Baden, Nomos 2019

„Antisemitismus ist eine Verbindung von Weltanschauung und Leidenschaft“ (9), eröffnet Samuel Salzborn diesen Sammelband. Das Werk ist einer Vielzahl von antisemitischen Vorfällen und Spielarten gewidmet. In Erinnerung gerufen werden unter anderem die Möllemann-Debatte und die Tabubruch-Kontroverse um Günter Grass; es geht um Antisemitismus aus der politischen Mitte, von rechts, von links und von islamischer Seite. Damit folgt der Band dem Anspruch, die Facetten der Judenfeindlichkeit vor allem in Deutschland seit dem 11. September 2001 darzustellen und einzuordnen.

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Samuel Salzborn: Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne

Samuel Salzborn

Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne

Weinheim, Beltz Juventa 2018

Samuel Salzborn entwickelt in seiner Analyse die These einer antisemitischen Revolution, deren dritte Welle islamisch geprägt sei und die ihren Auftakt mit den 9/11-Terroranschlägen erlebt habe. Ziel dieser Revolution sei eine Welt, in der sämtliche Errungenschaften von Aufklärung, Moderne und Demokratie zerstört werden. Diese These ist angebunden an den Revolutionsbegriff von Koselleck, die drei Phasen der Inter- und Transnationalisierung von Antisemitismus – des rechten, linken und islamischen – werden in Anlehnung an die Demokratisierungswellen nach Huntington herausgearbeitet.

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Samuel Salzborn: Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern

Samuel Salzborn

Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern

Leipzig, Verlag Hentrich & Hentrich 2020

Mit diesem Essay übt Samuel Salzborn scharfe Kritik an der angeblich erfolgreichen deutschen Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Oftmals werde versucht, die Shoah zu vergessen und den Rest der deutschen Geschichte überzubetonen. Es sei während der 1950er- und 1960er-Jahre Konsens gewesen, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung passiv zu Opfern geworden sei. Dieser Opfermythos habe sich auf die nachfolgenden Generationen übertragen. Gerade die antisemitische Gegenwart erzwinge heute die Notwendigkeit der Erinnerung. Daher sei die Debatte, die Salzborn anstoßen will, wichtig und richtig, schreibt Vincent Wolff.

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Sebastian Lange: Provokante Kommunikation. Strategien im politischen Umgang mit transnationalem Terrorismus

Sebastian Lange

Provokante Kommunikation. Strategien im politischen Umgang mit transnationalem Terrorismus

Bielefeld, transcript 2019

Sebastian Lange untersucht die transnationale Organisation al-Qaida sowie die politischen Reaktionen insbesondere auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Dass die Anschläge und die politischen Reaktionen darauf zusammengehören, wird kommunikationstheoretisch begründet. Demnach sei Kommunikation ein zirkulärer Austausch von Reaktionen, entscheidend sei, wie ein Verhalten aufgenommen werde, auf welche Inhalte man reagiere und in welche Beziehung man sich dazu stelle. Für Lange zeigen sich vier idealtypische Reaktionsmuster, die jeweils weitere Terroranschläge unterbinden sollten.

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Stefan A. Goertz: Der neue Terrorismus. Neue Akteure, neue Strategien, neue Taktiken und neue Mittel

Stefan A. Goertz

Der neue Terrorismus. Neue Akteure, neue Strategien, neue Taktiken und neue Mittel

Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2018

Stefan Goertz widmet sich dem „neuen Terrorismus“ – der Titel erinnert nicht von ungefähr an Herfried Münklers „Die neuen Kriege“. Dieses „Neue“ versteht er sowohl quantitativ – Anzahl der Straftaten und Täter – als auch qualitativ, etwa hinsichtlich der Ideologie, der Nutzung neuer Medien oder der Zusammenarbeit mit kriminellen Organisationen. Er fasst den aktuellen Forschungsstand knapp aber zielführend zusammen und greift dabei auch auf neueste Ergebnisse und Quellen zurück. Zugleich werden kurz die wichtigsten Vordenker des gegenwärtigen islamischen Extremismus in einer sinnvollen Auswahl vorgestellt.

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