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98 Ergebnisse gefunden

Evelyn Bokler-Völkel: Die Diktatur des Islamischen Staates und seine normative Grundlage

Baden-Baden, Nomos Verlagsgesellschaft 2023

Evelyn Bokler-Völkel untersucht, auf Basis welcher Traditionen und Narrative der Islamische Staat (IS) seine Diktatur legitimiert. Im Gegensatz zu den großen nihilistisch-säkularistischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts handele es sich hierbei um eine dezidiert ideokratische Herrschaftsform, so eine Einordnung der Autorin. Das Resultat sei eine „sehr gute und wichtige Arbeit“ aus politik- und islamwissenschaftlicher Perspektive: Wichtig, weil es im Umgang mit dem IS, oder auch den Taliban, seitens Politik und Medien angesichts der Komplexität der Thematik oft noch an Fachwissen fehle, lobt unser Rezensent.

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Pascal Bruckner: Der eingebildete Rassismus: Islamophobie und Schuld

Pascal Bruckner

Der eingebildete Rassismus: Islamophobie und Schuld

Edition Tiamat, Berlin 2020

Aus dem Französischen von Alex Carstiuc, Mark Heldon und Christoph Hesse

Rezensent Volker Stümke versteht das Buch des französischen Philosophen Pascal Bruckner als Kampfschrift. Diese richte sich gegen den Islamismus sowie die politische Linke in Frankreich, die dessen Verbrechen verharmlose, indem sie von Islamophobie spreche. Mit diesem Begriff solle Kritik am Islam und am Islamismus abgewehrt und auf den Angreifer projiziert werden. Die Kritik am religiösen Terror werde demnach von der Angst vor dem Fremden diktiert. „Den Ausdruck Islamophobie madig zu machen, ihn zu delegitimieren, Zweifel und Unbehagen an ihm zu verbreiten“, sei das Ziel dieses Essays.

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Susanne Schröter: Politischer Islam. Stresstest für Deutschland

Susanne Schröter

Politischer Islam. Stresstest für Deutschland

Gütersloh, Gütersloher Verlagshaus 2019

Susanne Schröter, Leiterin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam, beschreibt den globalen Siegeszug des politischen Islam und möchte mit ihrem Buch Hintergrundwissen zur Einordnung von muslimischen Vereinigungen vermitteln. Anhand vieler Beispiele und Studien informiert sie über die Herausbildung islamistischer Netzwerkstrukturen sowie der Verbreitung von Islamismus, Antisemitismus und Gewalt insbesondere unter Jugendlichen. Der politische Islam sei eine totalitäre Ideologie, der mit den Mitteln der Demokratieerziehung begegnet werden müsse.

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Ruud Koopmans: Das verfallene Haus des Islam. Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt

Ruud Koopmans

Das verfallene Haus des Islam.
Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt

München, C. H. Beck 2020

Einen Hauptgrund dafür, dass die „islamische Welt in den letzten fünfzig Jahren an fast allen Fronten stagniert hat oder in einigen Fällen sogar in die Barbarei zurückgefallen ist“, sieht Ruud Koopmans im islamischen Fundamentalismus. Anhand empirischer Studien setzt er sich mit der Diskriminierung von (religiösen) Minderheiten und von Frauen innerhalb der islamischen Welt, der Rolle des Westens sowie dem Zusammenhang von Islamismus und Terrorismus auseinander. Die Lösung der Konflikte liege in der Mitte der islamischen Gemeinschaft selbst. Liberale Muslime sollten sich massenhaft gegen Gewalt im Namen ihres Glaubens erheben.

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Katharina Neumann: Medien und Islamismus. Der Einfluss von Medienberichterstattung und Propaganda auf islamistische Radikalisierungsprozesse

Katharina Neumann

Medien und Islamismus. Der Einfluss von Medienberichterstattung und Propaganda auf islamistische Radikalisierungsprozesse

Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2019

Katharina Neumann beschäftigt sich in ihrer Dissertation aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive mit dem Phänomen der islamistischen Radikalisierung. Spannend an ihrer Forschung ist ihr Zugang zu 22 inhaftierten Islamisten und die Möglichkeit, diese zur Rolle der Medien in ihrer Radikalisierung zu befragen. Gerade dieser Aspekt wurde bisher wenig bearbeitet und dies macht den besonderen Wert der Arbeit aus. Es zeigt sich, dass nicht nur die Verbreitung von Propaganda, sondern auch journalistische Berichte eine wichtige Bedeutung im Radikalisierungsprozess einnehmen.

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Robert R. Bianchi: China and the Islamic World. How the New Silk Road is Transforming Global Politics

Robert R. Bianchi

China and the Islamic World. How the New Silk Road is Transforming Global Politics

Oxford, Oxford University Press 2019

Chinas Investitionen in die Neue Seidenstraße seien größtenteils in der islamischen Welt geplant, aber die chinesische Führung sei aus Sicht von Robert R. Bianchi auf diese ebenso wenig vorbereitet wie auf mögliche Rückkopplungseffekte in die chinesische Gesellschaft. Derzeit versuche sie, verschiedene Weltregionen durch Infrastrukturkorridore stärker miteinander zu vernetzen und baue transkontinental neue Straßen, Häfen und Eisenbahnlinien. Doch China habe sich nicht ausreichend mit den kulturellen/religiösen Besonderheiten vor Ort beschäftigt, lautet der Vorwurf.

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Mustafa Acar: Marginalisierung und Radikalislam

Mustafa Acar

Marginalisierung und Radikalislam

Hamburg, Verlag Dr. Kovac 2019

Mustafa Acar untersucht den Zusammenhang zwischen kultureller und räumlicher Marginalisierung und Radikalisierungstendenzen unter türkischen Jugendlichen am Beispiel des Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg. Dieser kann mit einer überdurchschnittlichen Anzahl Migranten sowie hohen Arbeitslosen- und Sozialhilfebezugsquoten durchaus als vernachlässigt angesehen werden. Eben diese Marginalisierung kommt in den Aussagen der befragten Jugendlichen zum Ausdruck. Die negative Wahrnehmung ihres Quartiers schaffe keine örtliche Verbundenheit und verhindere damit soziales Engagement, das einer Radikalisierung entgegenwirken könnte.

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Fethi Mansouri / Zuleyha Keskin (Hrsg.): Contesting the Theological Foundations of Islamism and Violent Extremism

Fethi Mansouri / Zuleyha Keskin (Hrsg.)

Contesting the Theological Foundations of Islamism and Violent Extremism

Basingstoke, Palgrave Macmillan 2019

Wie ist es möglich, dass sich politische Gewalttäter im arabischen Raum stark auf den Islam als Begründung ihrer Taten beziehen – und wo liegen die Grundlagen für die Probleme in den muslimischen Gesellschaften? Inwieweit lässt sich das theologisch aufschlüsseln und analysieren? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Sammelbandes, mit dem die theologischen Grundlagen von Islamismus und Extremismus analysiert und widerlegt werden sollen. Außerdem geht es um die Soziale Lage in der muslimischen Welt sowie fallstudienartig um philosophische Fragen im Geiste Edward Saids.

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Thomas Hegghammer (Hrsg.): Jihadi Culture: The Art and Social Practices of Militant Islamists

Thomas Hegghammer (Hrsg.)

Jihadi Culture: The Art and Social Practices of Militant Islamists

Cambridge, Cambridge University Press 2017

Dass es bei Militanz und Kampfgeist nicht nur um Bomben und Doktrinen geht, sondern auch um Rituale und Bräuche, um Musikfilme und das Erzählen von Geschichten, um Sport und Essen, ist allen, die sich ausführlich mit der Propaganda des Islamischen Staates befasst haben, eigentlich klar. Dennoch bleiben diese Aspekte im akademischen Diskurs weitgehend ausgeblendet. Erhellt werden sie in dem Sammelband des norwegischen Dschihadismus-Experten Thomas Hegghammer. Er und sein Autorenteam befassen sich mit der Bedeutung von Poesie, Musik, Bildsprache und Literatur in der dschihadistischen Kultur.

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Michael Blume: Islam in der Krise. Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug

Michael Blume

Islam in der Krise. Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug

Ostfildern, Patmos 2017

Das Erstarken islamistischer Vorstellungen ist für den Religionswissenschaftler Michael Blume Symptom einer schweren Krise des Islam, die er auf eine Fehlentscheidung des osmanischen Sultans im Jahr 1482 zurückführt: Mit dem Verbot des Buchdrucks für arabische Schriftzeichen habe ein Niedergang der islamischen Hochkultur eingesetzt, dessen Folgen bis in die heutige Zeit hineinwirken. Dazu zähle eine massive Bildungskrise, eine verpasste Demokratisierung infolge des Ölbooms und eine fortschreitende Säkularisierung. Der Autor fordert die Muslime zu einem selbstkritischen Blick auf die eigene Geschichte auf, der gewagt und ausgehalten werden müsse.

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Hugh Kennedy: Das Kalifat. Von Mohammeds Tod bis zum "Islamischen Staat

Hugh Kennedy

Das Kalifat. Von Mohammeds Tod bis zum "Islamischen Staat"

München, C. H. Beck 2017

Wer kann Kalif werden? Wie wird ein Kalif gewählt? Welche Machtfülle hat ein Kalif? Mit diesen drei Kernfragen der Kalifatsidee, auf die die islamische Geschichte die unterschiedlichsten Antworten bereithält, befasst sich der Londoner Islamwissenschaftler Hugh Kennedy in seiner historischen Arbeit. Er zeichnet ein großes Bild von Siegen, prächtiger Machtentfaltung und einem schleichenden Niedergang der unterschiedlichen Kalifate. Indem er die notwendigen Bezüge zur Gegenwart darstellt, belegt er eindrücklich, dass das Studium der islamischen Geschichte eine wesentliche Voraussetzung zum Verständnis heutiger Phänomene darstellt.

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Britt Ziolkowski: Die Aktivistinnen der Hamās. Zur Rolle der Frauen in einer islamistischen Bewegung

Britt Ziolkowski

Die Aktivistinnen der Hamās.
Zur Rolle der Frauen in einer islamistischen Bewegung

Berlin, Klaus Schwarz Verlag 2017 (Studien zum Modernen Orient 29)

Welche Rolle spielen Frauen in extremistischen Organisationen wie der Hamās, was motiviert sie zu ihrem Engagement? Welchen Beitrag leisten sie zum Erfolg der Organisation? Britt Ziolkowski hat mit diesen Fragen eine weitgehende Forschungslücke ausgemacht und, um diese zu schließen, rund dreißig Aktivistinnen der Hamās ausführlich befragt. Es zeigt sich, dass die Interviewten in ihrem Aktivismus die Chance sehen, ihre Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Die feministische Perspektive auf ihr Handeln erweist sich allerdings nicht als erkenntnisfördernd, zumal sie selbst ihre Unterordnung nicht infrage stellen.

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Wie wir uns schützen können. Zum Umgang mit dem islamistischen Terror

Wie ist mit dem Terrorismus umzugehen, der vom Islamischen Staat ausgeht? Florian Peil stellt in seinem Buch „Terrorismus“ ebenso wie Philippe-Joseph Salazar in „Die Sprache des Terrors“ diese Frage in den Mittelpunkt der Analyse. Während Peil Handlungsempfehlungen und Verhaltensregeln aus der professionellen Sicht eines Sicherheitsexperten liefert, setzt sich der Philosoph Salazar mit der ausgefeilten Rhetorik des IS auseinander.

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Wilfried Buchta: Die Strenggläubigen. Fundamentalismus und die Zukunft der islamischen Welt

Wilfried Buchta

Die Strenggläubigen. Fundamentalismus und die Zukunft der islamischen Welt

München, Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag 2016

Um nichts weniger als die Zukunft der islamischen Welt geht es Wilfried Buchta in seinem Buch. Beginnend mit dem Schicksalsjahr 1979 – Revolution im Iran; Besetzung der großen Moschee in Mekka durch radikale Islamisten – zeichnet der promovierte Islamwissenschaftler, der von 2005 bis 2011 als politischer Analyst für die UN-Mission im Irak arbeitete, die Entwicklung des Nahen Ostens bis heute nach und bietet auch ein Szenario für das Jahr 2026. Vor dem Hintergrund der totalen und direkten Theokratie der Prophetengemeinde stellt Buchta die Frage, ob der Islam mit Demokratie und Säkularisierung überhaupt kompatibel ist.

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Stefan Hansen / Joachim Krause (Hrsg.): Jahrbuch Terrorismus 2015/2016. Im Fokus: Islamischer Staat und rechte Radikalisierung in Osteuropa

Stefan Hansen / Joachim Krause (Hrsg.)

Jahrbuch Terrorismus 2015/2016

Herausgegeben vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel gGmbH (ISPK). Opladen u. a., Verlag Barbara Budrich 2017 (Jahrbuch Terrorismus 7)

Der Islamische Staat (IS) steht im Mittelpunkt zahlreicher Beiträge dieser Ausgabe des Jahrbuches Terrorismus, das das Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK) herausgibt. Skizziert wird nicht nur die Entwicklung des IS einschließlich der versuchten Staatsgründung, sondern auch die Präsenz und Relevanz apokalyptischer Vorstellungen in dessen Ideologie, die von einem Großteil seiner Anhängerschaft tatsächlich geglaubt wird. Weitere Beiträge sind rechtsextremistischen Phänomenen wie dem „Lone Wolf“ sowie der gegenwärtigen rechten Radikalisierung in Osteuropa gewidmet.

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Islamistische Radikalisierung in der westlichen Welt. Die Erforschung eines komplexen Phänomens

Mit dem Begriff der islamistischen Radikalisierung verbinden sich unterschiedliche Bedeutungen, Perspektiven und Wahrnehmungen. Verstanden als religiös motiviertes, gewaltförmiges Phänomen benennt er für die westliche Welt eine, wenn nicht die zentrale politische und gesellschaftliche Herausforderung. Aus der Perspektive der Täter und ihrer potenziellen Mitstreiter wiederum ist islamistische Radikalisierung Motivation, Ziel und einzige Handlungsmaxime. Sie vollzieht sich in komplexen Prozessen, die – bei allen Fortschritten in der Radikalisierungsforschung – längst noch nicht erschöpfend ausgeleuchtet sind.

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