Wohnungleichheit. Ökonomisch und sozial hochproblematisch, aber politisch unterbelichtet
... en. Zwar wurden die den Ländern für eine Übergangszeit zugesagten Kompensationsmittel im Gefolge der sogenannten Flüchtlingskrise 2015/16 schrittweise mehr als verdoppelt. Dadurch war aber nicht zu verhind ......Ivan Krastev: Europadämmerung. Ein Essay
... sogenannte Flüchtlingskrise 2015 gewirkt. Von „Europas 9/11“ sprach der bulgarische Politikwissenschaftler, der es hervorragend beherrscht, Sachverhalte bis an die Grenze des Geschmackvollen zu überspitzen ......Flüchtlingskrise 2015
Flüchtlingskrise 2015...Boris Palmer: Wir können nicht allen helfen. Ein Grüner über Integration und die Grenzen der Belastbarkeit
Wir können nicht allen helfen. Ein Grüner über Integration und die Grenzen der Belastbarkeit
München, Siedler Verlag 2017
Der grüne Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer bleibe seinem Image als Kritiker der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung treu, auch wenn er in dieser Publikation überlegter und ausgewogener argumentiere, als man das bisweilen von ihm aus den sozialen Medien gewohnt sei, schreibt Rezensent Michael Rohschürmann. Dies liege auch daran, dass er über seine Erfahrungen als Kommunalpolitiker berichtet und die von ihm eingeleiteten konkreten Maßnahmen beschreibt. Dennoch sei die Publikation in erster Linie ein politisches Statement, Ansätze für eine Lösung der Flüchtlingsfrage fehlten allerdings.
Das Ungarn-Bild der deutschen Medien. Entwicklungslinien nach 1990 und thematische Schwerpunkte von 2010 bis 2016
In seiner ausführlichen Analyse der Berichterstattung deutscher Leitmedien zeigt Zsolt K. Lengyel, geschäftsführender Direktor des „Hungaricum – Ungarisches Institut“ an der Universität Regensburg, dass das Ungarn-Bild der Deutschen Schlagseite erlitten habe. Seiner Ansicht nach zeugen viele (Ab-)Wertungen von mangelnder Landeskenntnis und spiegeln überdies den Versuch, die Schlussfolgerungen aus der deutschen Vergangenheitsbewältigung für die politische Kultur auf andere Länder zu übertragen. Die Frage, ob Viktor Orbán tatsächlich ein europafeindlicher Rechtspopulist ist, kann dieser Analyse zufolge so aber nicht beantwortet werden.
Hartmut Sangmeister / Heike Wagner (Hrsg.): Verändert die europäische Flüchtlingskrise die Entwicklungszusammenarbeit?
Verändert die europäische Flüchtlingskrise die Entwicklungszusammenarbeit?
Entwicklungszusammenarbeit im 21. Jahrhundert: Wissenschaft und Praxis im Dialog
Baden-Baden, Nomos 2017 (Weltwirtschaft und internationale Zusammenarbeit 19)
Dass die „Flüchtlingskrise“ einen großen Einfluss auf die europäische und deutsche Politik hat, ist unbestreitbar. Viele Menschen haben diffuse Ängste und die Politik meint, schnelle Lösungsansätze anbieten zu müssen. Ein häufig wiederholter Vorschlag lautet, mehr finanzielle Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen, um die Fluchtursachen zu bekämpfen und damit die Migrationsströme nach Europa einzudämmen. Aber besteht zwischen Flucht und Entwicklungszusammenarbeit überhaupt ein Zusammenhang? Der von Hartmut Sangmeister und Heike Wagner herausgegebene Band gibt Hinweise.
Oliver Hidalgo / Gert Pickel (Hrsg.): Flucht und Migration in Europa. Neue Herausforderungen für Parteien, Kirchen und Religionsgemeinschaften
Flucht und Migration in Europa. Neue Herausforderungen für Parteien, Kirchen und Religionsgemeinschaften
Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2019
Der Politikwissenschaftler Oliver Hidalgo und der Theologe Gert Pickel präsentieren mit diesem Sammelband zeitnah eine Analyse der politischen und gesellschaftlichen Implikationen der intensiven Zuwanderung des Jahres 2015. Dabei legen sie den Schwerpunkt auf die religiösen Konnotationen. So fragen sie, welche Auswirkungen sich für das Verhältnis von Politik und Religion ergeben haben. Das Engagement der Religionen in der sogenannten Flüchtlingskrise wird beleuchtet und gezeigt, dass sich die religiös motivierten Akteure sehr klar für die Aufnahme und Integration der Geflüchteten einsetzten.
Peter Kirsch, Hanno Kube, Reimut Zohlnhöfer: Gesellschaftliche Selbstermächtigung in Deutschland. Fridays for Future und Corona-Skepsis im Vergleich
Gesellschaftliche Selbstermächtigung in Deutschland. Fridays for Future und Corona-Skepsis im Vergleich
Wiesbaden, Springer VS 2022
Zuletzt haben so unterschiedliche Gruppen wie Fridays for Future (FFF) mit dem Schulstreik und die Kritiker*innen der Corona-Politik mit dem demonstrativen Regelbruch auf ihre politischen Anliegen aufmerksam gemacht. Das Buch untersucht, was empirisch hinter der „gesellschaftlichen Selbstermächtigung“ dieser beiden Bewegungen steckt. Auf Basis von Umfragedaten zeigen die Autoren, wie die deutsche Bevölkerung zum kalkulierten Regelbruch steht, durch welche Einstellungen sich die „Selbstermächtigten“ auszeichnen und wodurch sich FFF fundamental von den „Corona-Skeptiker*innen“ unterscheidet.
Starthilfe in den deutschen Alltag: Die Hamburger Flüchtlingshilfe Harvestehude e. V. stellt sich vor
Im Herbst 2014 wurde der Verein zur Unterstützung von Geflüchteten und Vertriebenen im Stadtgebiet von Hamburg gegründet. Anlass für die Vereinsgründung war das bezirkliche Vorhaben, das ehemalige Kreiswehrersatzamt in der Sophienterrasse 1a in eine Folgeunterkunft für Geflüchtete umzubauen sowie die Willkommenskultur für Geflüchtete ebenfalls in der gut situierten Wohngegend Hamburg-Harvestehude zu verankern. Die Koordinatorin des Vereins Sonja Clasing zeigt, dass inzwischen eine nachhaltige Integrationskultur am Standort Sophienterrasse und darüber hinaus gewachsen ist.
Thanasis Lagios / Vasia Lekka / Grigoris Panoutsopoulos: Borders, Bodies and Narratives of Crisis in Europe
Borders, Bodies and Narratives of Crisis in Europe
Basingstoke, Palgrave Macmillan 2018
Mit ihrem gemeinsamen Buch werfen drei junge Wissenschaftler*innen aus Griechenland einen philosophischen wie literarischen Blick auf die Zusammenhänge zwischen den Diskursen der Migration und der Finanzkrise im modernen Europa. Indem sie Kunst und Kultur, die Medien, die europäischen Institutionen und ihre Repräsentanten sowie moderne Mechanismen von Überwachung und Kontrolle miteinander in Beziehung setzen, wollen sie einen Ausweg aus dem Dilemma finden, in das der europäische Diskurs der Menschenrechte durch die „Krise des Humanismus“ seit Beginn der 2010er-Jahre geraten ist.
Timothy Garton Ash: Europa. Eine persönliche Geschichte
Europa. Eine persönliche Geschichte
München, Carl Hanser Verlag 2023
Der renommierte britische Historiker Timothy Garton Ash hat mit „Europa. Eine persönliche Erinnerung" ein voluminöses Buch vorgelegt, das einer Art Lebenswerk gleichkommt. Anhand von kleinen Erzählungen und Gesprächen mit Protagonist*innen veranschaulicht der leidenschaftliche Europäer die großen Entwicklungen des Kontinents und schreibt so seine persönliche europäische Nachkriegsgeschichte. Rezensent Michael Kolkmann ist begeistert: Das Werk sei ein „kurzweiliges und vielschichtiges Lesevergnügen“ und zähle schon jetzt zu den „wichtigsten Sachbüchern“ des Jahres.